Mercer Ellington zum 100. Geburtstag

Boppig, cool und rockig

09:54 Minuten
Detail einer Hand die auf einer Jazztrompete spielt. Im Hintergrund das stimmungsvolle Licht einer Bar.
Mercer Ellington war Jazztrompeter und Komponist. © Unsplash / Chris Bair
Stephan Wuthe im Gespräch mit Mascha Drost · 11.03.2019
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Jazztrompeter und Komponist Mercer Ellington war nie so berühmt wie sein Vater Duke. Mit einer eigenen Band scheiterte er - und hatte dann doch noch Erfolg, in dem er den Stil des Vaters weiterentwickelte.
Mercer Ellington, geboren am 11. März 1919, war als Jazztrompeter und Komponist durchaus erfolgreich. Auch als Manager anderer Musiker und als Plattenproduzent habe er sich einen Namen gemacht, sagte Swing-Experte Stephan Wuthe anlässlich von Ellingtons 100. Geburtstag im Deutschlandfunk Kultur.
Trotzdem werde er immer mit seinem Vater Duke in Verbindung gebracht. Das geschehe auch deswegen, weil Mercer dessen Erbe hochgehalten habe, berichtete Wuthe.
Das sei nicht selbstverständlich, denn der Sohn hatte es unter seinem berühmten Vater nicht leicht. "Duke Ellington lebte für die Musik, nicht für die Familie", sagte Wuthe. Für manchen sei Duke ein König gewesen.

Duke Ellingtons berühmte Band auf neuen Wegen

Mercer habe zunächst versucht, sich von seinem Vater zu lösen und eine eigene Band gegründet. "Aber er ist kläglich gescheitert", so Wuthe. Erfolgreicher sei er dann gewesen, als er für seinen Vater gespielt und komponiert habe. "Mercer brachte einen neuen Stil rein, in Richtung Progessive Jazz."
Nach Duke Ellingtons Tod übernahm der Sohn die Band und entwickelte sie weiter. "Er war in der Lage, sich auch um die jüngere Generation der Musiker zu kümmern, um das Boppige, um das Coole und auch um das Rhythm and Bluesige", sagt Wuthe. "Er hat das quasi Rockige mit eingebaut."
(ske)
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