"Mehr Druck auf sudanesische Regierung nötig"

Die Leiterin des Deutschlandbüros der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), Marianne Heuwagen, hat ein stärkeres Engagement der internationalen Gemeinschaft in der sudanesischen Region Darfur gefordert.
Heuwagen sagte zum Abschluss einer entsprechenden Aktionswoche, das große Interesse an den Veranstaltungen habe der Bundesregierung gezeigt, dass viele Menschen über die Situation in Darfur besorgt seien und "dann auch ein wenig Druck in der Öffentlichkeit erzeugen können". Heuwagen forderte die Bundesregierung und die anderen EU-Staaten auf, mehr Druck auf die sudanesische Regierung auszuüben, um die Gewalt gegen die Bevölkerung in Darfur zu stoppen.

Denkbar seien Sanktionen wie das Einfrieren von Konten oder Reisebeschränkungen. "Man kann die sudanesische Regierung unter Druck setzen", so Heuwagen. Das habe unter anderem das Friedensabkommen mit den Rebellen im Südsudan gezeigt. Angesichts der engen Handelsbeziehungen zwischen dem Sudan und China sowie Russland profitiere die Regierung in Khartum derzeit aber "von der Uneinigkeit der internationalen Gemeinschaft".

Nach Einschätzung der Menschenrechtlerin ist der Grund für das das in ihren Augen mangelhafte Engagement Deutschlands die große Sorge, dass die Bundesregierung aufgefordert werden könnte, Truppen nach Darfur zu senden: "Davor hat diese Bundesregierung solch eine Angst – die sitzen wie das Kaninchen vor der Schlange und tun deshalb gar nichts."
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