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Todesstrafe für Bradley Manning?, Neues von der Huffington Post und Rückschlag für die türkische Bloggerszene

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Neue Anklagepunkte für Bradley Manning Damit droht dem mutmaßlichen Wikileaks-Whistle Blower die Todesstrafe. Bradley steht im Verdacht, zum einen Videomaterial an Wikileaks weitergeleitet zu haben. Dieses ist unter dem Video »Collateral Murder« weltweit bekannt geworden.
Neue Anklagepunkte für Bradley Manning
Damit droht dem mutmaßlichen Wikileaks-Whistle Blower die Todesstrafe. Bradley steht im Verdacht, zum einen Videomaterial an Wikileaks weitergeleitet zu haben. Dieses ist unter dem Video »Collateral Murder« weltweit bekannt geworden. Darin geht es um mögliche Kriegsverbrechen von US-Soldaten im Irak. Und er soll mehr als 250.000 Depeschen des diplomatischen Dienstes der USA nach draußen gegeben haben. 22 neue Anklagepunkte wurden gegen Mannings erhoben, darunter der Vorwurf »Kollaboration mit dem Feind« und darauf steht die Todesstrafe. Allerdings heißt, dass die Staatsanwaltschaft signalisiert habe, dass man nicht die Höchststrafe fordern wolle. Der Prozess hat noch nicht begonnen. Der eigentliche Skandal steht aber jetzt schon fest, nämlich über den Inhalt des Irak-Videos, nämlich dass dort Soldaten offensichtlich zu Unrecht Zivilisten erschießen, überhaupt nicht gesprochen wird. Sondern nur über den mutmaßlichen Überbringer der Nachricht
Neues von der »Huffington Post«
Die Online-Zeitung war Anfang Februar für 315 Millionen Dollar von AOL gekauft worden. Schon damals gab es Spekulationen darüber, wohin das Ganze führen könnte, denn die »Huffington Post« ist ein linksliberales Blatt, unabhängiges Blatt. Auch Proteste der mitarbeitenden Blogger hatte es gegeben, denn die haben ihre Texte freiwillig und kostenlos rein gestellt und von diesem Geld gar nichts gesehen. Die Frage, wohin sich die Huffington Post entwickelt, stellt sich weiterhin. Jetzt gibt es die Nachricht von einem Stellenabbau bei der »Huffington Post«. 143 Journalisten sind dort beschäftigt, die auch die Bloggertexte redigieren. Soviele Journalisten werden es wohl nicht bleiben. Die Onlinezeitung soll nun zusammen mit den bisherigen AOL-Angeboten zu einer umfassenden Nachrichten- und Unterhaltungsplattform ausgebaut werden, unter Leitung der Huffington Post Media Group, der Arianna Huffington vorstehen wird. Darunter fallen dann auch so renommierte Technikseiten wie TechCrunch und Engadget.
Rückschlag für türkische Bloggerszene
In der Türkei wurden alle Blogs bei blogger.com gesperrt, berichtet netzpolitik.org. Hintergrund ist, dass sich ein Satelliten-TV-Anbieter die Exklusivrechte an der türkischen Liga gesichert hat. Die Rechte sind teuer. Für die Lizenz in der Türkei mussten 312 Millionen Dollar pro Saison bis 2014 gezahlt werden , 2001 waren das noch 165 Millionen. In der Türkei kann man die Spiele der türkischen Liga nur noch gegen hohe Pay-TV-Gebühren mit teurer Hardware sehen. Das ist wohl nicht so richtig in Fahrt gekommen. Hinzu kommt, dass türkische Fußballfans wohl in einigen Blogs bei blogger.com, dem weltweiten Blogger-Netzwerk von Google, Low-Quality-Streams der Spiele eingestellt haben. Da hat man einfach kurzen Prozess gemacht und die türkischen Seiten bei blogger.com gesperrt - eine Maßnahme, die vom türkischen Gesetz gedeckt ist.
Die Medien und Meinungen mit Vera Linß.