Medien und Meinungen

Spanien ohne Google News, Streamen mit 4K und vielleicht (keine) Vorratsdatenspeicherung

04:59 Minuten
Audio herunterladen
Jan Rähm hat die Meldungen der Woche: Spanien hat bald kein Google News mehr, außerdem steht ein neues IT-Sicherheitsgesetz and, und bald kommt superscharfes Videostreaming.
Jan Rähm hat die Meldungen der Woche: Spanien hat bald kein Google News mehr, außerdem steht ein neues IT-Sicherheitsgesetz and, und bald kommt superscharfes Videostreaming.
Die große Überraschung in dieser Woche: Google News in Spanien schließt. In Spanien tritt im neuen Jahr ein Gesetz in Kraft, das unserem Leistungsschutzrecht in Teilen ähnelt- das soll verlegerische Leistungen im Internet schützen und heißt so viel wie: Suchmaschinen und andere Internetnutzer sollen zahlen, wenn sie »Presseerzeugnisse« zu »gewerblichen Zwecken« öffentlich zugänglich machen.
Daher: Wenn ich einen Blog habe, dort Werbung zeige und dann einen Ausschnitt aus einem Text veröffentliche, muss ich bereits zahlen. Das Gesetz in Spanien ist noch rigider: schon ab ersten Wort inklusive Überschrift muss gezahlt werden und das Gesetz ist für alle Verleger verpflichtend. Ausnahmen wie in Deutschland sind nicht möglich.
Google sagt, das lohnt nicht und zieht die Notbremse, schon ab kommenden Dienstag gibt es keine Google News mehr in Spanien.
Wir bleiben bei eigenartigen Gesetzen und wechseln von den Medien zur IT-Sicherheit. Die soll ja mithilfe eines neuen Gesetzes, dem IT-Sicherheitsgesetz, verbessert werden. Dabei kann es jetzt in die nächste Runde Richtung Verabschiedung gehen. Das Hindernis Vorratsdatenspeicherung ist weg, nach einer Einigung bei Innenminister Thomas de Maizière (CDU) und Justizminister Heiko Maas (SPD). Dabei sollten allerlei Nutzungsdaten für 6 Monate aufbewahrt werden, lange wurde darum gestritten.
Ist die Vorratsdatenspeicherung damit nun endlich vom Tisch? Nein. Gerade die Strafverfolgung setzt noch immer auf die Vorratsdatenspeicherung. Das zeigte sich auch in dieser Woche in der Nähe von Kiel, dort forderte Ex-BKA-Chef Zierke die Vorratsdatenspeicherung auf einer Veranstaltung des Landeskriminalamts. Nur so könne das Vertrauen im und ins Internet erhalten werden. Andre Meister von Netzpolitik.org sieht das ganz anders
"Die CDU, der Bund deutscher Kriminalbeamter, und das BKA werden auch nie müde zu betonen, wie wichtig das doch wäre. Sie betonen immer, dass VDS nützlich ist, das bestreitet auch niemand, das Problem ist nur, Gesetze dürfen nicht gemacht werden, weil das nützlich ist, sondern es muss notwendig und verhältnismäßig sein und gegen beides verstößt die anlasslose Massenüberwachung von Telekommunikationsdaten."
Andre Meister war in dieser Woche in Brüssel, ihm kam zu Ohren, dass die Vorratsdatenspeicherung eigentlich beschlossene Sache sei.
"Das hieß es dann, jaja, es geht gar nicht mehr um das "ob", sondern nur noch um das "wie". Nachdem wir das dann auf Netzpolitik.org berichtet haben, sind die ziemlich schnell zurückgerudert und haben gemeint: «Haben wir gar nicht so gemeint. Wir denken noch weiter drüber nach.«

Obwohl die Gerichtsurteile bisher ja recht eindeutig nein sagen, bleibt's wohl erstmal beim »ja, nein, vielleicht«.
Wir bleiben bei Datenströmen, kommen aber zu denen die uns Freude bereiten. Und die Freude wird größer!
Amazon hat in den USA angefangen, erste Serien und Filme im ultrahochauflösenden 4K-Format übers Netz auszuliefern und ist damit ja nach Betrachtung zweiter oder dritter Video-Streaming-Anbieter in 4K - die anderen sind Netflix und Youtube.4K steht für die nächste Generation der Bildschirmgröße und damit der Auflösung von Videos, bisher HD, UHD. 4K hat dann das vierfache an Bildpunkten und sieht schärfer aus, mehr Details in Bildern.
Bei Amazon Prime zu sehen gibt es von Amazon selbst produzierte Filme und ein paar Filme von der BBC oder auch von Sony Pictures, das alles allerdings vorerst nur in den USA und auch nur auf Fernsehern, die sowohl 4K als auch Amazon Prime unterstützen.
Bild: Christmas Tree Bokeh Swirl von Andreas Wiesner auf Flickr unter CC-BY