Medien und Meinungen

Netzsperre in Libyen, neues Webmonitoring-Tool, ZDF-Apps

In Libyen gibt es bekanntlich Proteste gegen den libyschen Machthaber Muammar al-Gadaffi.
In Libyen gibt es bekanntlich Proteste gegen den libyschen Machthaber Muammar al-Gadaffi. Wie auf verschiedenen Webseiten vermeldet wird, ist in Libyen seit Freitag das Internet gekappt worden, u. a. schreibt das die Huffington Post. Das Magazin TechCrunch meldet unter Bezug auf die BBC und AFP, dass Zugänge zu Facebook blockiert werden und in der Hauptstadt Tripolis werde sporadisch der Strom runter gefahren. Auch Informationen von Google deuten auf eine Sperre hin. Aus dem Transparency-Report, der den Traffic im Internet graphisch wiedergibt, geht hervor, dass der Datenverkehr in Libyen ab Freitagnacht bis Samstagmorgen auf Null gefallen war. Inzwischen ist der Datenverkehr wieder angestiegen und scheint sich im Moment zu normalisieren. Klar ist jedoch, dass es Versuche gibt in Libyen, das Netz zu kontrollieren, wie es auch in Ägypten geschah.
Um Kontrolle des Netzes im weitesten Sinne geht es auch in der nächsten Meldung: Das Web wird überwacht dank eines neuen Web-Tools. Herausgebracht wird das Werkzeug von der Dpa-Tochter news aktuell. Das Ganze ist ein Webmonitoring-Tool, nennt sich »na media sonar« und folgt dem Claim »Wissen, was im Netz los ist«. Das Tool durchsucht Online News und Social Media, also Soziale Netzwerke, nach Themen und Stimmungen und wertet diese aus. Die Auswertungen sollen Unternehmen angeboten werden, die so eine regelmäßige Analyse ihrer Wahrnehmung im Web durchführen können. Das Tool soll eine Markt- und Wettbewerbsbeobachtung ermöglichen oder auch als Frühwarnsystem für mögliche Krisen dienen. Insgesamt werden von diesem System 30 Millionen Quellen ausgewertet. Die Informationen, mit denen sich ein Stimmungsbild des Internets erstellen lässt, könnte auch in die journalistische Arbeit einfließen, denn durch das Monitoring-Tool könnten Informationen aus dem Netz schneller in Dpa-Meldungen fließen.
Das ZDF bringt Apps auf den Markt. Nach der vor allem von den Verlegern kritisierten Tagesschau-App, die im Dezember auf den Markt gekommen ist, legt das ZDF jetzt nach. Zumindest die Smartphone-Nutzer dürfte das freuen, denn ab März soll es eine kostenlose Applikation für die ZDF-Mediathek geben
und zwar für Apple, Tablets und Android-Geräte. Im Sommer sollen dann Apps u. a. für heute.de und zdf.de folgen, der Sport kommt Anfang 2012. Die Tagesschau-App hat bereits die 1-Millionen-Nutzer-Marke durchbrochen, nach gerade mal zwei Monaten. Die Verleger dürften wieder protestieren, allerdings ist das Ganze rundfunkrechtlich abgesichert und mit dem ZDF-Telemedienkonzept konform. Angebote, die nicht in diesem Konzept erfasst sind, wie z.B. Rezepte aus einer Kochsendung, könnten jedoch auch über eine kostenpflichtige App angeboten werden. Ob es dazu kommen wird, ist nicht bekannt.