Medien und Meinungen

Nach zu Guttenberg geht's erst richtig los

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Neben Libyen war die Diskussion um die Doktorarbeit von zu Guttenberg das Thema der Woche, eine Diskussion, die maßgeblich durch Teile des Internets in Gang gebracht wurde, Stichwort Gutenplag Wiki.
Neben Libyen war die Diskussion um die Doktorarbeit von zu Guttenberg das Thema der Woche, eine Diskussion, die maßgeblich durch Teile des Internets in Gang gebracht wurde, Stichwort Gutenplag Wiki. Nun soll es eine Fortsetzung geben. Geplant und in der Entstehung ist ein PlagiPedia-Wiki, der endgültige Name für das Projekt wird allerdings noch diskutiert. Ziel es, herauszufinden, ob es sich bei der Guttenberg-Dissertation um einen Einzelfall handelt oder ob Herr zu Guttenberg - wie es heißt - dabei in trauriger Gesellschaft weilt. Das Wiki will die Bemühungen all jener organisieren, die das Ziel eines integren wissenschaftlichen Abschlusses von Persönlichkeiten überprüfen wollen, die in herausstechend verantwortungsvollen Positionen stehen. Es soll quasi eine öffentliche Besprechung von wissenschaftlichen Arbeiten organisiert werden. Auf der Seite gibt´s auch schon eine lange Liste von Dissertationstiteln vieler Bundestagsabgeordneter u. a. Persönlichkeiten Rüttgers, Ramsauer, Christine Lötzsch und viele viele mehr. Jetzt soll analysiert werden, bei welchen Arbeiten sich eine tiefer gehende Untersuchungen lohnen könnte.
Ein weiterer Aspekt in dieser Woche war das Beharren der Verleger auf dem Leistungsschutzrecht. Obwohl man annehmen könnte, dass sich vielleicht ihre Haltung etwas lockert denn in der vergangenen Woche haben wir in Breitband Googles neues Bezahlsystem »One Pass« vorgestellt. Darüber lassen sich sehr einfach digitale Inhalte auf den Webseiten der Verleger käuflich erwerben. Das Ganze könnte ein weiterer Schritt sein in Richtung einer Kultur des Paid Content und könnte Hoffnung machen darauf, dass sich die Ertragslage für die Verlage im Netz verbessert. Christoph Keese vom Springer-Vorlag und Vorkämpfer für ein Leistungsschutzrecht sagte gegenüber Breitband, es ändere sich angesichts dieser Aussicht nichts an den Forderungen nach einem Leistungsschutzrecht. Mit dem Leistungsschutzrecht möchten die Verleger eine rechtliche Grundlage haben, solche Verstöße zu verfolgen.
Und schließlich kam in der vergangenen Woche das scheinbare Aus für die gemeinsame Online-Videoplattform der Privatsender. Geplant war eine senderoffene Web-TV-Plattform nach dem Vorbild des US-Angebots Hulu, die von RTL und der ProSiebenSAT1-Media-AG ins Leben gerufen wurde. Alle relevanten Sender sollten hier vertreten sein, d.h. die Internetnutzer sollten ganze Serien, Filme, Shows oder Nachrichtensendungen über einen einzigen Webauftritt aufrufen können. Aber: das Bundeskartellamt hat jetzt signalisiert, dass es wohl kartellrechtliche Probleme sieht. Nach dieser vorläufigen Einschätzung der Behörde, können nun die Sender dazu Stellung nehmen.