Corona-Beschränkungen

Warum ein "Wellenbrecher" jetzt sinnvoll ist

02:30 Minuten
Stühle stehen in einem geschlossenen Restaurant auf den Tischen.
Jetzt für kurze Zeit dichtmachen, damit wir Weihnachten nicht allein feiern müssen: Diese Strategie gegen Corona findet Volkart Wildermuth genau richtig. © imago / Emmanuele Contini
Von Volkart Wildermuth |
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Auch wenn sich die meisten Deutschen an die Coronaregeln halten: Die Zahl der Neuinfektionen steigt und steigt. Deshalb muss jetzt etwas geschehen, meint Volkart Wildermuth. Er hat fünf Gründe für den Kurzzeit-Lockdown.
1.
SARS-CoV-2 lässt sich nicht einfach auf Abstand halten. Offenbar reicht auch Masketragen, Händewaschen und bibbernd im Durchzug sitzen nicht aus. Das macht die Mehrheit der Deutschen bereits. Dafür Danke.
Aber offenbar findet das Virus immer noch Übertragungswege. Jetzt einfach hier noch ein wenig Ausgangssperre, dort ein Alkoholverbot oder vielleicht doch mal ein Bundesligaspieltag konsequent ohne Fans wird keinen großen Unterschied machen.
2.
Es muss aber etwas passieren. Die Infektionszahlen zeigen steil und steiler nach oben. Mit der mechanischen Präzision eines Uhrwerks folgen die Krankenhauseinweisungen, die Patienten, die beatmet werden müssen, die sterben.
Zugegeben nicht so dramatisch wie im Frühjahr. Aber das ist leider nur eine Frage der Zeit, denn das Virus findet sich zunehmend auch bei Älteren.
3.
Der Lockdown kommt deshalb sowieso. Statt überstürzt und mit ungewissem Ausgang hineinzustolpern, ist es da doch besser, ihn für eine begrenzte Zeit sorgfältig zu planen.
In den Familien, den Unternehmen, der Politik. Die es uns dann aber bitte in den eigenen vier Wänden so leicht wie möglich machen sollte. Mit klaren Vorgaben für das Homeoffice und den digitalen Unterricht. Mit Geld für gebeutelte Unternehmen und überlastete Familien.
4.
So ein Lockdown light bietet auch eine echte Chance. Mit dieser Strategie gelang es Neuseelands Hauptstadt Auckland, einen Ausbruch erfolgreich einzudämmen.
In Deutschland würden so die Gesundheitsämter wieder handlungsfähig, die Krankenhäuser hätten weiter Kapazitäten und es gäbe deutlich weniger Tote. Das zeigen aktuelle Modellrechnungen der deutschen Wissenschaftsorganisationen.
5.
Ich will Weihnachten feiern. Und zwar nicht alleine, sondern mit Familie und Freunden. Und ja: mit Maske und Abstand und Händewaschen und Lüften, aber eben doch irgendwie zusammen. Das soll mir und Ihnen dieses fatale Virus nicht auch noch nehmen.
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