Literarischer Adventskalender: 7. Dezember

Miek Zwamborn: "Wir sehen uns am Ende der Welt"

Adventskalender 2016 - Miek Zwamborn: "Wir sehen uns am Ende der Welt" (Nagel & Kimche Verlag) / Combo: Deutschlandradio
Adventskalender 2016 - Miek Zwamborn: "Wir sehen uns am Ende der Welt" (Nagel & Kimche Verlag) / Combo: Deutschlandradio © Nagel & Kimche Verlag
Von Susanne Utsch · 07.12.2016
Nach einer Bergtour zweier Freunde verschwindet der eine spurlos. Der Debütroman der Niederländerin Miek Zwamborn stellt die Frage, wie gut wir uns eigentlich kennen. Mit einem raffinierten Dreh und Sinn für Skurriles schafft sie großes Lesevergnügen. Tipp: Vor dem Verschenken Lesen!
Was gibt es Schöneres als jenseits aller Hektik hoch oben in den Bergen zu wandern? Von diesem Vergnügen erzählt das großartige Romandebüt der Niederländerin Miek Zwamborn: Zwei Freunde, ein eingespieltes Team, treffen sich immer wieder, um einsame Alpengipfel zu erklettern. Bis der Geologe Jens kurz nach einer Tour spurlos verschwindet. Zurück bleibt die Erzählerin, natürlich mit vielen Fragen: Wie gut kennen wir uns eigentlich, wie nah sind wir unseren Freunden?
Es ist ein ungeheures Lesevergnügen, wie das geologische Prinzip, Oberflächen Schicht für Schicht abzutragen, hier auf den Roman übertragen wird. Der endet aber keineswegs im Suchen und Abschiednehmen: Auf den Spuren des Verschollenen gelingt Miek Zwamborn der raffinierte Dreh, eine Erinnerungsreise zur Archivexpedition zu wandeln. Und auf dieser Entdeckungstour beweist Miek Zwamborn einen enormen Sinn für skurrile Alltagsbeobachtungen und höchst bizarre Forschungsfunde. Unbedingt erst lesen und dann verschenken!

Miek Zwamborn: "Wir sehen uns am Ende der Welt"
aus dem Niederländischen von Bettina Bach
Nagel & Kimche Verlag, Zürich 2015
272 Seiten, 22,90 Euro

Mehr zum Thema