Literarischer Adventskalender (13)

Roman: "Erebos 2"

02:18 Minuten
Das dramatisch anmutende Cover zeigt eine Gelbfläche mit einem Guckloch, durch das ein Auge blickt.
Spannend und unheimlich: Ein gutes Geschenk für begeisterte Schmökerer. © Cover: Loewe Verlag / Collage: Deutschlandradio
Von Katja Bigalke  · 13.12.2019
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Ein Computerspiel schleicht sich in den Alltag der Menschen und richtet allerlei Unheil an. Wer den ersten Band der Reihe verschlungen hat, wird sich über diese Fortsetzung auf dem Gabentisch besonders freuen, sagt Katja Bigalke.

Worum geht's?

Ich verschenke dieses Jahr "Erebos" von Ursula Poznanski. Das Buch ist die Fortsetzung des ersten Bandes, erzählt die dort begonnene Geschichte also weiter. Es geht um das Computerspiel "Erebos", das in das Leben seiner Spielerinnen und Spieler eindringt und dort immer mehr Kontrolle ausübt, so dass es für die Protagonisten kaum noch möglich ist, sich dem Ganzen zu entziehen.
Nick Dunmore etwa. In Band zwei ist er kein Schüler mehr, sondern Student, der sich sein Studium als Hochzeitsfotograf finanziert. Als sich das Spiel nach langer Zeit wieder bei ihm meldet und er - auch wegen der schlechten Erfahrungen von damals - eigentlich die Finger davon lassen will, versperrt ihm Erebos den Zugriff auf seine gespeicherten Fotos, so dass er letztendlich doch wieder in das Spiel einsteigt. Ähnlich geht es der zweiten Hauptfigur, dem Schüler Derek. Als Erebos sich bei ihm meldet, ist er auch nicht sofort begeistert. Als das Spiel dann aber die Kontrolle über sein Handy übernimmt, ist Derek auch dabei. Natürlich begegnen sich die beiden dann auch irgendwann. In dem Spiel sind sie in den Rollen des Sarius und Torquan unterwegs, erleben viele Kämpfe gegen merkwürdigste Fantasiewesen.

Was ist das Besondere?

Das ist total spannend und unheimlich, wie das Spiel zunehmend in den Alltag der beiden eindringt. Seit dem ersten Buch hat das Spiel dazugelernt und ist in Sachen neue Technologien durchaus auf einem ganz guten Stand. Das regt also auch mal an, Kommunikationstechnologien und deren Überwachungspotenzial zu hinterfragen. Außerdem ist die Spielewelt wieder sehr detailliert und fantasievoll beschrieben. Das zu lesen macht viel Spaß.

Wem wollen Sie es schenken?

Ich schenke dieses Buch meinem 13-jährigen Sohn Otto. Weil er im letzten Jahr den ersten Erebos Band regelrecht verschlungen hat. Und dieses Buch damals nach vielen, vielen erfolglosen Versuchen ihn zum Lesen zu kriegen, tatsächlich einen Wendepunkt markiert hat.

Ursula Poznanski: "Erebos 2"
Loewe/Bindlach 2019
512 Seiten, 19,95 EUR

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