Klare Botschaft für Trump und Co.
Die Protestformen gegen den G20-Gipfel sind vielfältig. Gestern lasen Prominente Texte des französischen Essayisten Stéphane Hessel vor. Mit dabei: Konstantin Wecker, Günter Wallraff, Jean Ziegler und die "Beginner".
Prominente wie Günter Wallraff, Konstantin Wecker, Jean Ziegler, Mathieu Carrière und die "Beginner" haben in Hamburg eine klare Botschaft an dem G20-Gipfel formuliert - bei einer Sonderausgabe des Literaturfestivals "Lesen ohne Atomstrom". Dabei lasen sie Stellen aus zwei Essays des französischen Résistance-Kämpfers, KZ-Überlebenden, Diplomaten, Lyrikers und Aktivisten Stéphane Hessel vor. Programmatischer Titel der Schriften: "Empört Euch!" und "Engagiert Euch!".
Einer der Beobachter am gestrigen Abend: unser Hamburg-Korrespondent Axel Schröder. In der Sendung "Lesart" beschrieb er die Veranstaltung als gelungen - die Vorleser hätten die Texte glaubwürdig rübergebracht. Diese passten auch sehr gut in die Kritik an dem Gipfel. Höhepunkt sei der Auftritt der Italienerin Haidi Giuliani gewesen, berichtete Schröder. Ihr Sohn Carlo war bei den Protesten gegen den G8-Gipfel 2001 in Genua von einem Polizisten erschossen worden.
Protest-Rave und Live-Musik
Nach der Lesung ging es auf die Straße, die Prominenten mit Transparenten vorneweg, und die "Beginner" spielten live auf einem offenen Lkw am Ende des Protestzugs:
"Dahinter kamen noch jede Menge Menschen dazu, die vorher an einem riesigen Protest-Rave teilgenommen haben. Da waren ungefähr 18.000 bis 20.000 junge Menschen auf der Straße, die hatten gerade ihren Rave beendet und strömten zurück ins Schanzenviertel, und hörten die 'Beginner' dort spielen, und es war ein bisschen wie beim Rattenfänger von Hameln: Die Menge lief hinter diesem Lkw her, versuchte ihn festzuhalten, damit er gar nicht weiterkommt, damit das Konzert weitergeht. Die 'Beginner' haben dem 'Lesen ohne Atomstrom' da ein bisschen die Show gestohlen." (ahe)