Lektüretipp

Erinnerungen einer jungen Frau

Ein Foto zeigt den Umschlag des Buches "Untergetaucht" (undatiertes Foto). In dem Buch sind die Erinnerungen der damals 20 jährigen Jüdin Marie Jalowicz Simon an die Nazi-Diktatur in Deutschland zusammengefasst.
Buchtitel zu den Erinnerungen von Marie Jalowicz © S. Fischer Verlag/dpa
18.05.2014
Die Geschichtsprofessorin Marie Jalowicz Simon hat ihre Erinnerungen als junge Frau im Nazi-Berlin auf Band gesprochen - auf Wunsch ihres Sohnes. Daraus ist ein empfehlenswertes Buch entstanden.
Hermann Simon, der Direktor der Stiftung "Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum", hat seine Mutter vor ihrem Tod 1998 gebeten, ihre Erinnerungen an ihr Leben als junge Frau im nationalsozialistischen Berlin auf Tonband zu sprechen. Marie Jalowicz Simon war Professorin für Antike Literatur- und Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin.
Uns empfiehlt der Schriftsteller Thomas Medicus, das Buch, das daraus entstanden ist, zu lesen.
"Das Tolle an dem Buch ist nicht nur, dass es sehr anschaulich ist, dem Leser klarmacht, was es bedeutet hat, so ein Schicksal auf sich nehmen, untertauchen zu müssen, verfolgt zu werden, sondern das Großartige ist, die Lebendigkeit dieser Tonbandaufnahmen, die auch sehr gut transkribiert und bearbeitet wurden. Ihr Überleben verdankt sie eigentlich einer unglaublichen Frechheit: Man muss sie sich als so eine typische Berliner Göre vorstellen. Und deswegen ist dieses Buch sehr empfehlenswert."

Marie Jalowicz Simon: Untergetaucht.
Eine junge Frau überlebt in Berlin 1940-1945
aufgezeichnet von Hermann Simon und Irene Stratenwerth
S. Fischer Verlag Frankfurt
416 Seiten, 22,99, auch als eBook