Lektüretipp

Carlo Strenger, Publizist und Psychologieprofessor an der Universität Tel Aviv, empfiehlt das Buch "Warum Nationen scheitern". Im Mittelpunkt des Buches steht die Frage, warum manche Regionen der Erde vom Wohlstand abgeschnitten sind und andere prosperieren.
Carlo Strenger, Publizist und Psychologieprofessor an der Universität Tel Aviv:

"Eines der interessantesten Bücher, das ich in der letzten Zeit gelesen habe, ist von zwei amerikanischen Forschern geschrieben worden: Acemoglu und Robinson, der eine ist Nationalökonom und der andere ist Politikwissenschaftler.

Es heißt: "Warum Nationen scheitern". Das ist eine der gescheitesten Analysen, welche Gesetzesstrukturen und Sozialstrukturen es einer Gesellschaft ermöglichen, sowohl wirtschaftlich zu florieren als auch zu einem wirklich ausgeglichenen System zu werden. Überraschenderweise - oder nicht überraschenderweise! - geht es vor allem um Inklusivität.

Sie zeigen empirisch sehr klar, dass wenn Gesellschaften irgendeinen ethnischen oder politischen Teil der eigenen Bevölkerung von der Möglichkeit ausschließen, wirtschaftlich mitzuarbeiten und auch zu gewinnen, dass das dann immer wieder zu Konflikten führen wird, die die Gesamtwirtschaft zum Zusammenbrechen führen.

Das ist ein Buch, das einerseits ganz praktische Implikationen hat und auch die sehr angenehme und seltene These vertritt, dass in diesem Fall wirtschaftliches Florieren und moralische Werte ganz gut zusammen harmonieren."

Cover: "Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut" (S. Fischer Verlag)
Cover: "Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut" (S. Fischer Verlag)© S. Fischer Verlag
Daron Acemoglu, James A. Robinson: Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut
S. Fischer Verlag, Frankfurt
608 Seiten, 24,99 Euro, als ebook 21,99 Euro
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