Leben

Licht und Schatten

Alleenbäume werfen lange Schatten auf ein verschneites Feld im Landkreis Oder-Spree nahe Sieversdorf / Brandenburg – fotografiert mit einer Drohne.
Alleenbäume werfen lange Schatten auf ein verschneites Feld im Landkreis Oder-Spree nahe Sieversdorf / Brandenburg – fotografiert mit einer Drohne. © :(c) dpa
Von Olga Hochweis · 22.01.2017
Es ist keine schlechte Zeit, um sich den Wert des Lebens immer wieder aufs Neue bewusst zu machen. Besonders gut gelingt das mit der Unterstützung von Musik und Literatur.
Für fast alles gibt es mittlerweile eigene Motto-Tage. Sie mögen absurd und irrelevant klingen, rufen manchmal aber den Wert vermeintlicher Selbstverständlichkeiten in Erinnerung.
Dieses Wochenende hält Besonderes bereit: Am 21.1. ist der Internationale Tag der Jogginghose - eine wunderbare Kombination mit dem nachfolgenden "Feiere-das-Leben-Tag” am 22. Januar.
Es ist keine schlechte Zeit, um sich den Wert des Lebens immer wieder aufs Neue bewusst zu machen. Besonders gut gelingt das mit der Unterstützung von Musik und Literatur.
Nach den schweren Pariser Anschlägen im November 2015 erlebte ausgerechnet Hemingways heiteres Buch "Paris- Ein Fest fürs Leben” eine kleine Renaissance. Denn sein inhaltliches Pendel schlägt genau ins Gegenteil von Tod und Gewalt: Es beschreibt exemplarisch den Genuss von scheinbar nebensächlichen Momenten des Alltags in der französischen Hauptstadt. Besonders die Musik, darunter speziell viele Songs und Lieder, spiegelt unmittelbar und sinnlich die unterschiedlichen Facetten des Lebens - von Freude und Glück bis hin zu Trauer und Schmerz.
An einem Januartag des Jahres 1898 schrieb Rainer Maria Rilke sein berühmtes Gedicht "Du musst das Leben nicht verstehen":
Du musst das Leben nicht verstehen
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass' Dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.
Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin.

Musikalische Histörchen

Ernst Busch war der Barrikaden-Tauber, ein Sänger proletarischer Lieder, aber auch ein Vertreter der brechtschen Schule. Am 22. Januar 1900 in Kiel geboren entschloss er sich als 20-Jähriger die Arbeit in der Werft an den Nagel zu hängen und seine Zukunft in den Künsten zu suchen. Eine kluge Entscheidung. 1927, nach Jahren in der Provinz, kam Busch nach Berlin und spielte hier an den Piscatorbühnen Werke von Brecht und Toller. Als Moritatensänger in Georg Wilhelm Pabsts Verfilmung der "Dreigroschenoper" wurde er zum Star und durch seine Rolle des Fritz in "Kuhle Wampe" zur Legende des Agitprop. Den Naziterror überlebte er durch Glück und das Eingreifen, erst von Gustav Gründgens, dann durch die Befreiung des Zuchthauses Brandenburg durch die Rote Armee.
1949 siedelte er sich dann in der DDR an, spielte am Berliner Ensemble, dem Deutschen Theater und an der Volksbühne und er nahm Schallplatten mit Liedern von Hanns Eisler und den Arbeiterliedern und Kampfliedern der Vorkriegszeit auf. Mit der Parteispitze der SED war der überzeugte Kommunist nicht immer auf einer Linie, arrangierte sich aber letztlich mit ihnen.
Seine letzten Jahre verbrachte der am Ende an Demenz erkrankte Ernst Busch in der Psychiatrischen Anstalt in Bernburg. Gestorben ist er am 8. Juni 1980 in Berlin. Begraben wurde in einem Ehrengrab in Berlin-Pankow. Die Hochschule für Schauspielkunst in Berlin-Niederschönweide erhielt 1981 den Name "Ernst Busch", den sie bis heute trägt.
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Rätsel

Ob der Whisky oder Whiskey ursprünglich von den Schotten oder den Iren erfunden wurde, das kann heute keiner mehr genau nachvollziehen. Viele Musiker und Literaten haben diese Spirituose besungen oder über sie geschrieben. Und auch ganze Filme wurden dem Getränk gewidmet. Was aber bedeutet, auf Deutsch, der ursprünglich aus dem Gälischen stammende Begriff uisge beatha oder uisce beatha, aus dem sich das Wort Whiskey bzw. Whiskey nach und nach entwickelt hat?
Auflösung:
Der ursprünglich aus dem Gälischen stammende Begriff uisce beatha oder uisge beatha, aus dem sich das Wort Whiskey bzw. Whisky nach und nach entwickelt hat, bedeutet auf Deutsch soviel wie "Lebenswasser" oder "Wasser des Lebens".

Brillant oder Bullshit!?
Das Wochenchaos

Eine Woche voll erstaunlichem Optimismus. Barack Obama hält die Menschen für gut. Wolfgang Schäuble hält Donald Trump für vernünftig. Und Björn Höcke belegt, dass Optimismus nicht angebracht ist.
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