Das Meer vor der Küste Costa Ricas wurde für Martin Ebeling zur Metapher. Denn der Ozean vereint viele Qualitäten in sich: Er kann sehr weich sein, aber auch Stärke zeigen. Die Wellen hätten etwas Spielerisches. Das Meer kann nachgeben, wenn es muss, aber es kann sich auch behaupten. Und der Ozean könne alles halten. Egal, was man hineinwerfe: Er lässt sich nicht verunsichern.

Dieses Bild habe ihm im Winterhalbjahr sehr geholfen, als er das Gefühl hatte, viel aushalten zu müssen. Die Coronapandemie führte nämlich dazu, dass eine dritte Person in die Beziehung zwischen ihm und seine Frau trat. Wie eine polyamore Beziehung funktionieren kann, bespricht Ebeling in der Sendung mit dem Autor und Journalisten Friedemann Karig.

Ebeling und seine Frau trennten sich. Sie ging für einige Zeit mit dem gemeinsamen Kind nach Costa Rica. Er folgte ihr irgendwann. Ein Ausloten begann. Können sie gemeinsam leben? Lebt jeder für sich? Wie geht man mit der Eifersucht in einer Dreierbeziehung um? Fragen über Fragen.

Als Philosoph sucht Ebeling auch in dieser Phase seines Lebens nach einer Erkenntnis. Wie wird sich diese Situation auf sein Leben, sein Wohlbefinden und sein Denken auswirken? Mit ähnlichen Fragen ging er vor einigen Jahren in einen Wald, wo er zehn Tage lang lebte und zu sich selbst finden wollte.