Lakonisch Elegant trifft 54books

Noch’n Gedicht: Lyrik lieben lernen!

Eine Lichtinstallation von Jan Philip Scheibe mit einem Gedicht auf der Insel Langeoog: "Wenn die Flut geht, sind meine Schritte die ersten im Sand".
Poesie ist allerorten. © picture alliance / Jochen Tack
Von Christine Watty und Johannes Franzen · 24.06.2021
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Öde Gedichtinterpretationen in der Schule haben vielen die Freude an Lyrik genommen. Dabei findet sie gerade durch soziale Medien zu neuen, spannenden Formen, erzählen die Twitter-Lyrikerin Miedya Mahmod und Literaturwissenschaftlerin Antje Schmidt.
Lyrik wirkt auf viele wie eine Art Rätsel, das es zu lösen gilt: Was heißt das alles denn eigentlich? Wir sprechen in diesem Podcast darüber, warum die Poesie ein eher randständiges Dasein in der Kulturwelt fristen muss, während sie eigentlich überall zu finden ist.

Aus Lyrik wird Twyrik

Die Literaturwissenschaftlerin Antje Schmidt hat sich dazu mit einem Essay des Schriftstellers Ben Lerner beschäftigt, mit dem dieser angeteten ist, um den "Rhythmus von Denunzierung und Verteidigung" zu durchbrechen, dem die Lyrik seit jeher ausgesetzt sei.
In unserem Podcast trifft sie auf Miedya Mahmod, die Gründerin von Lytter ist, einem Fanzine für Twitter-Lyrik, kurz: Twyrik. Lytter steht vor allem für sprachliche Offenheit, Zugänglichkeit und Sinnlichkeit, aber niemand würde im Manifest von Lytter so kompliziert formulieren, daher dieser Auszug:
"twyrik kann überall entstehen, wo eine verbindung besteht (wlan, lan, lts, 4g, zur gefühlswelt, umwelt, dingen, menschen). twyrik ist der versuch, eine verbindung in andere welten / räume, blasen / kammern zu legen."

Was ist "die Lyrik"?

Antje Schmidt und Miedya Mahmod sprechen über eigene Lyrik-Erfahrungen, über Tipps und Erklärungen für die mögliche Enge des Genres und über die Frage, was eigentlich "die Lyrik" ist. Wie abgegrenzt ist das Genre in sich selbst zwischen Insta-Poesie, spoken word und dem klassischen Dichter, der Dichterin?
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