Labor und Nische
Die große Vergangenheit als Buchstadt ist passé. Als Ausbildungsort für Buchgestalter, Buchhändler und angehende SchriftstellerInnen ist die Messestadt jedoch weiterhin wichtig für die Branche. Als Labor der Bücherzukunft fungieren kleine Verlage, Clubs und Initiativen.
Sie wird viel beschworen, die große Vergangenheit Leipzigs als Buchstadt. Das verstellt den Blick für ihren lebendigen und kreativen Charme heute. Schriftsteller, Übersetzer, Illustratoren, Buchhändler und Kritiker erzählen von ihrer Leipzig-Leidenschaft: Der Autor Matthias Senkel beispielsweise, ehemals Student am Deutschen Literaturinstitut, der gerade in diesem Frühjahr sein Debüt "Frühe Vögel" veröffentlicht. Oder Reinhild Böhnke, eine der renommiertesten Übersetzerinnen Deutschlands, die seit Jahrzehnten in Leipzig lebt und einst einem ihrer Autoren, dem Nobelpreisträger J.M. Coetzee, die berühmte Thomaskirche zeigte. Oder Sebastian Wolter, dessen Verlag "Voland und Quist" längst eine bedeutende Größe in der Buchbranche spielt. Eine Hommage an die geheime Literaturhauptstadt, in deren Labors und Nischen die Bücher von morgen entstehen.
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