Kurz und kritisch
Drogenbarone, Talibankämpfer und Polizisten - Susanne Koebl und Olaf Ihlau zeichnen in dem Buch "Geliebtes Land" Porträts afghanischer Menschen. Für mehr soziales Verantwortungsbewusstsein der Mächtigen und Reichen plädiert die Wirtschaftsberaterin Gertrud Höhler. Der Historiker Peter Hoffmann erinnert an den Widerstandskämpfer Joachim Kuhn.
Susanne Koelbl und Olaf Ihlau: Geliebtes, dunkles Land - Menschen und Mächte in Afghanistan
Siedler Verlag, München 2007
Afghanistan - wo liegt das eigentlich? Noch bis vor kurzem hätten sich die meisten Deutschen damit schwer getan, das Land auf der Weltkarte zu finden. Nun ist in diesem fremden, fernen Afghanistan die westliche Militärallianz in einen blutigen Konflikt verstrickt. Auch deutsche Soldaten kämpfen dort um Stabilität und eine bessere Zukunft. Jetzt haben die Spiegel-Autoren Susanne Koelbl und Olaf Ihlau in ihrem bei Siedler erschienen Buch ihr geliebtes, dunkles Land beschrieben. Die Absicht: Menschen und Mächte in Afghanistan soll der Leser besser kennen lernen: Junge Talibankämpfer, Drogenbarone, verschleierte Polizistinnen, westliche Diplomaten und Soldaten kommen zu Wort. Ein notwendiges Buch für alle, die mehr über einen zentralen Konflikt unserer Zeit wissen wollen.
Gertrud Höhler: Aufstieg für alle - Was die Gewinner den Verlieren schulden
Econ Verlag, Berlin 2007
Deutschland hat keinen Traum mehr, sagt die Publizistin und Wirtschaftsberaterin Gertrud Höhler. Doch ohne einen Traum vom Glück hätten auch die Realitätstüchtigen ein schweres Spiel: Die potenziellen Aufsteiger kommen abhanden, weil ein Klima der Zustimmung in Deutschland fehlt. Klingt alles ein bisschen bekannt. Gewiss, aber Gertrud Höhler will den Mächtigen auf die Finger klopfen. Leistung muss sich lohnen, keine Frage, aber eben auch für die sozial Schwachen. Und die Erfolgreichen müssen ihr Bestes geben, damit die Verlierer von heute, morgen an ihrer Seite sind. "Aufstieg für alle", lautet folgerichtig das im Econ Verlag erschienene Buch. Was die Gewinner den Verlieren schulden, klingt als Untertitel gut, bleibt aber nach der Lektüre von fast 260 Seiten doch nebulös. Aufstieg verpflichtet! Eigentum übrigens auch. Wunderbar! Und wenn nicht? Dann gibt das bestimmt Stoff für ein neues Buch.
Peter Hoffmann: Stauffenbergs Freund - Die tragische Geschichte des Widerstandskämpfers Joachim Kuhn
Beck Verlag, München 2007
Hitler sollte getötet werden. Das war die Absicht der Männer des 20. Juli. Und den Sprengstoff für den Anschlag besorgte Joachim Kuhn. Dieser deutsche Offizier und Widerstandskämpfer ist heute praktisch vergessen. Seine tragische Geschichte hat jetzt der kanadische Historiker Peter Hoffmann nacherzählt. Sein im Münchener Beck Verlag erschienenes Buch berührt den Leser von der ersten Seite an. Akkurat und anschaulich beschreibt Hoffmann die Stationen: Nach dem gescheiterten Attentat gerät Kuhn an der Ostfront in sowjetische Gefangenschaft. Die nächsten elf Jahre verbringt Kuhn unter schwersten Entbehrungen in Kerkerhaft.
Als er 1956 endlich in die Bundesrepublik abgeschoben wird, ist er ein gebrochener Mann. Einsam und krank lebt er fortan in bescheidenen Verhältnissen. Als Kuhn 1994 starb, nahm kaum jemand davon Notiz. Peter Hoffmann gebührt Dank und sein beeindruckendes Buch verdient große Aufmerksamkeit, denn - so der Autor - Kuhn ist ein tragischer Held von großem moralischen Mut.
Siedler Verlag, München 2007
Afghanistan - wo liegt das eigentlich? Noch bis vor kurzem hätten sich die meisten Deutschen damit schwer getan, das Land auf der Weltkarte zu finden. Nun ist in diesem fremden, fernen Afghanistan die westliche Militärallianz in einen blutigen Konflikt verstrickt. Auch deutsche Soldaten kämpfen dort um Stabilität und eine bessere Zukunft. Jetzt haben die Spiegel-Autoren Susanne Koelbl und Olaf Ihlau in ihrem bei Siedler erschienen Buch ihr geliebtes, dunkles Land beschrieben. Die Absicht: Menschen und Mächte in Afghanistan soll der Leser besser kennen lernen: Junge Talibankämpfer, Drogenbarone, verschleierte Polizistinnen, westliche Diplomaten und Soldaten kommen zu Wort. Ein notwendiges Buch für alle, die mehr über einen zentralen Konflikt unserer Zeit wissen wollen.
Gertrud Höhler: Aufstieg für alle - Was die Gewinner den Verlieren schulden
Econ Verlag, Berlin 2007
Deutschland hat keinen Traum mehr, sagt die Publizistin und Wirtschaftsberaterin Gertrud Höhler. Doch ohne einen Traum vom Glück hätten auch die Realitätstüchtigen ein schweres Spiel: Die potenziellen Aufsteiger kommen abhanden, weil ein Klima der Zustimmung in Deutschland fehlt. Klingt alles ein bisschen bekannt. Gewiss, aber Gertrud Höhler will den Mächtigen auf die Finger klopfen. Leistung muss sich lohnen, keine Frage, aber eben auch für die sozial Schwachen. Und die Erfolgreichen müssen ihr Bestes geben, damit die Verlierer von heute, morgen an ihrer Seite sind. "Aufstieg für alle", lautet folgerichtig das im Econ Verlag erschienene Buch. Was die Gewinner den Verlieren schulden, klingt als Untertitel gut, bleibt aber nach der Lektüre von fast 260 Seiten doch nebulös. Aufstieg verpflichtet! Eigentum übrigens auch. Wunderbar! Und wenn nicht? Dann gibt das bestimmt Stoff für ein neues Buch.
Peter Hoffmann: Stauffenbergs Freund - Die tragische Geschichte des Widerstandskämpfers Joachim Kuhn
Beck Verlag, München 2007
Hitler sollte getötet werden. Das war die Absicht der Männer des 20. Juli. Und den Sprengstoff für den Anschlag besorgte Joachim Kuhn. Dieser deutsche Offizier und Widerstandskämpfer ist heute praktisch vergessen. Seine tragische Geschichte hat jetzt der kanadische Historiker Peter Hoffmann nacherzählt. Sein im Münchener Beck Verlag erschienenes Buch berührt den Leser von der ersten Seite an. Akkurat und anschaulich beschreibt Hoffmann die Stationen: Nach dem gescheiterten Attentat gerät Kuhn an der Ostfront in sowjetische Gefangenschaft. Die nächsten elf Jahre verbringt Kuhn unter schwersten Entbehrungen in Kerkerhaft.
Als er 1956 endlich in die Bundesrepublik abgeschoben wird, ist er ein gebrochener Mann. Einsam und krank lebt er fortan in bescheidenen Verhältnissen. Als Kuhn 1994 starb, nahm kaum jemand davon Notiz. Peter Hoffmann gebührt Dank und sein beeindruckendes Buch verdient große Aufmerksamkeit, denn - so der Autor - Kuhn ist ein tragischer Held von großem moralischen Mut.

Susanne Koelbl / Olaf Ihlau: Geliebtes, dunkles Land© Siedler Verlag

Gertrud Höhler: Aufstieg für alle© Econ Verlag

Peter Hoffmann: Stauffenbergs Freund© Beck Verlag