Kunstbiennale in Venedig

Goldener Löwe für armenischen Pavillon

Die Kuratorin Adelina Cüberyan posiert mit dem Goldenen Löwen für die "Beste Nationale Teilnahme", geehrt wird damit der armenische Pavillon; Aufnahme vom 09.05.2015
Die Kuratorin Adelina Cüberyan posiert mit dem Goldenen Löwen für die "Beste Nationale Teilnahme", geehrt wird damit der armenische Pavillon; Aufnahme vom 09.05.2015 © picture alliance / dpa
Alexandra Mangel im Gespräch mit Oliver Thoma · 09.05.2015
Die Jury der Kunstbiennale in Venedig hat den armenischen Pavillon mit einem Goldenen Löwen geehrt. Diese Entscheidung sei keineswegs nur politisch motiviert, sondern auch künstlerisch "voll und ganz" gerechtfertigt, sagt die Kunstkritikerin Alexandra Mangel.
Der armenische Pavillon befindet sich auf der Insel San Lazzaro degli Armeni in einem armenischen Kulturzentrum beziehungsweise in einer Klosteranlage, das eine umfangreiche Sammlung armenischer Kultur- und Geschichtsdokumente beherbergt.
Dieser Ort habe für die Armenier in der weltweiten Diaspora große Bedeutung, sagte Mangel.
Genozid vor 100 Jahren
Bespielt wird die Klosteranlage während der Biennale von 17 zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern, die armenische Wurzeln haben und von denen Angehörige beziehungsweise Vorfahren Opfer des Genozids vor 100 Jahren wurden. Sie alle zeigen dort - teils auch sehr lustige Arbeiten -, in denen sie ihre Familiengeschichte bearbeiten.
Wunderbar sei auch, dass nun ein Ort auf der Biennale Bedeutung erlange, an den die allermeisten Menschen sonst wohl nicht gelangen würden, meinte Mangel.
Adrian Piper als beste Künstlerin geehrt
Die in Berlin lebende amerikanische Konzeptkünstlerin Adrian Piper ist mit dem Goldenen Löwen als beste Künstlerin der 56. Biennale in Venedig ausgezeichnet worden. Den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk erhielt der 71-jährige ghanaische Bildhauer El Anatsui.
Mit der Preisvergabe wurde die weltweit wichtigste Kunstschau offiziell eröffnet. Sie geht bis zum 22. November.
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