Kunstaktion für Toleranz in Heidenau

Vom "Gegeneinander" zum "Miteinander"

Die 15 Meter lange Metallskulptur «Miteinander» von Hüseyin Arda steht am 06.10.2015 in Heidenau (Sachsen). Gemeinsam besprüht mit Heidenauern, regionalen Künstlern und Kindern soll die Wortskulptur ein Zeichen für tolerantes und respektvolles umgehen miteinander setzen.
Die Metallskulptur "Miteinander" von Hüseyin Arda im sächsischen Heidenau © dpa / picture alliance / Bernd Settnik
Hüseyin Arda im Gespräch mit Marianne Allweiss und André Hatting · 07.10.2015
Eine riesige Wortskulptur aus elf Buchstaben wird zum Zeichen für Toleranz: "Miteinander" heißt ein Kunstwerk im sächsischen Heidenau, geschaffen von dem Metallkünstler Hüseyin Arda. Er erhofft sich eine neue Diskussionskultur.
Der Metallkünstler Hüseyin Arda hat das Kunstwerk "Miteinander" in der sächsischen Stadt Heidenau geschaffen, das am Montag aufgestellt worden ist. Es ist 2,27 Meter hoch, 15 Meter lang und wiegt 1,5 Tonnen. Mit der Kunstaktion wollen die Stadt und verschiedene Künstler ein Zeichen für Toleranz setzen.
Man erhoffe sich von dieser Skulptur eine neue Diskussionskultur und eine neue Wertedebatte, sagte Arda im Deutschlandradio Kultur. Es gehe um das Schlagwort "Miteinander", um eine bessere Kommunikation:
"Was ist das Gegenteil von 'miteinander'? Es ist 'gegeneinander'. Wenn wir gegeneinander arbeiten und uns nicht zuhören, können wir eine Herausforderung, die jetzt da ist – das höchste Ausmaß eines Flüchtlingsstroms seit dem Zweiten Weltkrieg – nicht meistern. Das können wir nur meistern, wenn wir miteinander sprechen und miteinander das Problem anfassen."
Die Idee zu dieser Kunstaktion sei bei Gesprächen mit Künstlern und Kunstliebhabern über den Umgang mit der Flüchtlingsproblematik in Sachsen entstanden, erzählte Arda:
"Und da hat ein Künstler gesagt: 'Ja, was können wir denn schon tun? Und dann kam eben die Idee, das man eine Wortskulptur benutzen könne, um eine neue Diskussionskultur anzustoßen."
"Nicht nur ein ostdeutsches Problem"
Probleme beim Miteinander mit Flüchtlingen seien nicht nur ein ostdeutsches Problem, meinte der im einem Ort bei Heidenau lebende Ardan. Vieles werde auch von den Medien hochgespielt:
"Ich denke, das ist ein bundesweites Problem. Fremdenfeindlichkeit gab es schon immer in Deutschland. Aber es ist auch eine neue Kultur entstanden, eine Willkommenskultur. Und daran muss man arbeiten, dass das auch bundesweit ankommt."
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