Kulturstaatsminister will Kolonialismus aus Gedenkstättenkonzept streichen

    Porträtaufnahme von Wolfram Weimer, Staatsminister für Kultur und Medien, aufgenommen im Rahmen der Konstituierenden Kabinettssitzung Anfang Mai 2025 in Berlin
    Der Themenbereich "Aufarbeitung des Kolonialismus" soll außerhalb der offiziellen Erinnerungspolitik bearbeitet werden, berichtet die "SZ". © picture alliance / photothek.de / Florian Gaertner
    Kulturstaatsminister Weimer will den Kolonialismus aus dem Gedenkstättenkonzept streichen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung und nimmt dabei Bezug auf einen von Weimer überarbeiteten Entwurf des Konzept, der der Zeitung vorliegt. Weimers Vorgängerin Claudia Roth hatte die deutsche Kolonialgeschichte in dem von ihr neu entwickelten Gedenkstättenkonzept des Bundes als wichtig betrachtet. Im überarbeiteten Entwurf Weimers kommt der Kolonialismus nun laut "SZ" nicht mehr vor - obwohl der Koalitionsvertrag der Bundesregierung verspricht, die "Aufarbeitung des Kolonialismus" zu intensivieren. Weimer hatte allerdings bereits Änderungen angedeutet und ein eigenes Konzept in Aussicht gestellt. Gegen das Papier reget sich bereits Widerstand: Der Historiker und SPD-Abgeordnete im Kulturausschuss, Holger Mann, erklärte gegenüber der "SZ", über die Verbrechen des Kolonialismus zu schweigen, sei der falsche Weg.