Künstlerkolonien

Von Ahrenshoop bis Worpswede

Antje Modersohn, Enkelin des Worpsweder Malers Otto Modersohn, vor dem Gemälde "Dorfstraße in Worpswede".
Antje Modersohn, Enkelin des Worpsweder Malers Otto Modersohn, vor dem Gemälde "Dorfstraße in Worpswede". © picture alliance / dpa
04.08.2014
Aus den Städten zog es die Maler Ende des 19. Jahrhunderts an stille Orte. In Ahrenshoop, Murnau oder Worpswede kann man auf ihren Spuren wandeln und auch die Künstler von heute treffen. Wir stellen Ihnen die verschiedenen Künstlerkolonien in Deutschland vor.
Die Künstler suchten in der Abgeschiedenheit Inspiration, die Rückbesinnung auf ein einfaches, naturnahes Leben. Sie arbeiteten nicht selten unter freiem Himmel.
An verschiedenen Orten in ganz Europa entstanden Künstlerkolonien, Arbeits- und Lebensgemeinschaften aus denen sich neue Kunstströmungen entwickelten. Eine der bis heute bekanntesten Künstlerkolonien – Worpswede – feierte in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag – Anlass für "Fazit" in dieser Woche darauf zu schauen, an welchen Orten in Deutschland - von Ahrenshoop bis Murnau - sonst noch Künstlerkolonien entstanden sind. Täglich stellen wir einen dieser Orte vor.
Montag, 4.8.2014
Auftaktgespräch: "Künstlerkolonien in Deutschland"
Interview mit Claus Pese (Audio)
Oberkonservator und Projektleiter im Archiv für Bildende Kunst des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, Kurator der großen Ausstellung "Künstlerkolonien in Europa".
Dienstag, 5.8.2014
Der südlich von Kassel gelegene Ort Willingshausen ist eine der ältesten Malerkolonien Europas. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wohnten dort Künstler, bis zum heutigen Tage sind es mehr als 300 gewesen. Im Hirtenhaus können junge Künstler mit Stipendien wohnen und arbeiten.
Mittwoch, 6.8.2014
Im oberbayerischen Alpenvorland haben einst Wassily Kandinsky und seine Partnerin Gabriele Münter gelebt. Die Einheimischen nannten ihre Villa das "Russenhaus". Sie bot den beiden einen weiten Blick auf das Kleinstädtchen Murnau und den Staffelsee. Später folgte ihnen das befreundete Paar Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin.
Donnerstag, 7.8.2014
Kronberg - Vor rund 150 Jahren gründete sich die Malerkolonie in dem Taunus-Städtchen Kronberg. Insgesamt 60 Künstler arbeiteten hier, darunter etwa Wilhelm Trübner, Jakob Fürchtegott Dielmann und Hans Thoma.
Freitag, 8.8.2014
Ahrenshoop - Anfang der 1880er-Jahre entdeckten die mecklenburgischen Maler Carl Malchin und Anna Gerresheim das Fischerdorf Ahrenshoop. Später zog der einst so abgeschiedene und arme Ort an der Ostsee Künstler wie Paul Müller-Kaempff und Anna Gerresheim, Elisabeth von Eicken und Friedrich Wachenhusen. 1895 eröffnete sogar eine Kunstschule.
Samstag 9.8.2014
Schwalenberg - Die lange Tradition Schwalenbergs als Künstlerkolonie reicht bis in das ausgehende 19. Jahrhundert zurück. Impressionistische Landschaftsmaler aus Großstädten wie Düsseldorf und Berlin kamen nach Schwalenberg. Von der Geschichte als Malerstadt zeugt das Gasthaus "Künstlerklause", deren Fassade Motive aus dem Leben der Schwalenberger Bevölkerung zeigt.
Sonntag, 10.8.2014
Dachau - Nicht zuletzt durch die Lage vor den Toren Münchens entwickelte sich Dachau zum beliebten Treffpunkt für Landschaftsmaler. Manche kamen aus künstlerischen Beweggründen, andere profitierten auch davon, dass die Mieten für Ateliers erschwinglich waren - ganz anders als in München.

Die einzelnen Beiträge sendet Deutschlandradio Kultur jeweils in "Fazit" um 23.05 Uhr.