Kühe in Indien

Heilige Schmuggelware

Kühe sind in Indien heilig.
Kühe sind in Indien heilig. © Deutschlandradio / Gerhard Richter
Von Gerhard Richter · 19.06.2017
Die "heilige Kuh" steht sprichwörtlich für etwas Unantastbares. Und für die Hindus in Indien sind Kühe tatsächlich ein Wohnort für Götter. Dass Kühe dort geschlachtet und zu Steaks verarbeitet werden, ist eigentlich ein absolutes Tabu. Dennoch geschieht genau das.
Die hinduistisch geprägte Regierung um Präsident Modi hat Gesetze erlassen, die die Kuh unter besonderen Schutz stellen. Aber 13 Prozent der Inder sind Moslems, und die sehen in der Kuh etwas ganz anderes: Fleisch und Leder, die man gewinnbringend vermarkten und exportieren kann.
Kuh mit ein paar der 330 Mill. Göttern.
Kuh mit ein paar der 330 Mill. Göttern.© Deutschlandradio / Gerhard Richter
Nicht nur Muslime, auch manche geschäftstüchtigen Hindus finden Wege, die geltenden Gesetze zu umgehen oder zu brechen. So werden massenhaft Kühe ins Nachbarland Bangladesch geschmuggelt, wo sie verkauft, geschlachtet und gehäutet werden. Reporter Gerhard Richter über Kühe in Indien, die für die einen eine x-bleibige Ware sind, für die anderen aber das Schönste und Heiligste überhaupt bedeuten.

Das Thema haben wir auch in einem Pageflow-Projekt multimedial aufbereitet.

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