Küche, Kochen, Kerle

Der "gastrosexuelle Mann" erobert den Buchmarkt

Fernsehkoch Tim Mälzer hat den Männern mit als Erster gezeigt, dass man am Herd Spaß haben kann.
Fernsehkoch Tim Mälzer hat den Männern mit als Erster gezeigt, dass man am Herd Spaß haben kann. © picture alliance / dpa / Foto: Jörg Carstensen
Von Susanne Billig · 11.11.2014
"Der gastrosexuelle Mann" so der Titel eines Buches, das in diesem Herbst auf den Markt gekommen ist, und das damit stellvertretend für einen Trend steht: Küchenaffine Männer - die braten nicht einfach Spiegeleier oder kochen Pellkartoffeln mit Quark.
Nein, die tun es Sterneköchen nach, mit allen Raffinessen. Da wird die Küche quasi-militärisch organisiert, mit einem sündhaft teuren High-Tech-Maschinenpark bis an die Decke und dann werden darin Sechs-Gänge-Menüs fabriziert, mit exotischen Namen, die Normalsterbliche kaum aussprechen können.
Sind das einsame Küchen-Spinner oder kulinarische Extremisten mit zu viel Geld und zu viel Zeit - diese "gastrosexuellen" Männer? Oder steckt mehr hinter dem Phänomen der Gourmets am heimischen Herd?
Buchliste:
Carsten Otte: "Der gastrosexuelle Mann - Kochen als Leidenschaft", 256 Seiten, gebunden, Campus Verlag, 24,99 Euro
Michael Pollan: "Kochen - Eine Naturgeschichte der Transformation", 480 Seiten, gebunden, Antje Kunstmann Verlag, 29,95 Euro
Sacha Szabo, Hannah Köpper: "BBQ. Grillen - eine Wissenschaft für sich - Antworten der Forschung auf ein Massenphänomen, 200 Seiten, Paperback, Tectum Verlag, 19,95 Euro
Guillaume Long: "Nicht ohne meine Schürze - Vom Essen und Trinken" (Comic), aus dem Französischen von Hans Kantereit, 128 Seiten, Carlsen Verlag, 24,90 Euro