Kritik am Oscar

Das Lächeln des Goldjungen

Das Musical "La La Land" mit den Filmstars Ryan Gosling und Emma Stone gilt als Oscar-Favorit.
Das Musical "La La Land" mit den Filmstars Ryan Gosling und Emma Stone gilt als Oscar-Favorit. © imago / Zuma Press
Von Uwe Golz · 26.02.2017
Louis B. Mayer, allgewaltiger Chef der MGM-Studios, gilt als der Vater des Oscars. 1929 wurde dieser Preis als Antwort auf den Photoplay Award, dem ersten Filmpreis der Welt, zum ersten Mal vergeben. Während der eine von den Lesern einer Zeitschrift vergeben wurde, war der Oscar von Anfang an ein Preis der Filmstudios und einiger Filmschaffenden.
Ein güldener Ritter mit Schwert soll der Oscar sein. Einer, der die Spreu vom Weizen trennt und die Besten der Besten in Sache Filmkunst auszeichnet. Woher er allerdings seinen Namen hat, kann niemand mit Bestimmtheit sagen, ist heute aber auch nicht mehr so wichtig, denn seit 1979 ist "Oscar" markenrechtlich geschützt. Belegt aber ist der erste "Beste Hauptdarsteller"; die Ehre ging an den in der Schweiz geborenen, in Österreich gestorbenen, deutschen Schauspieler Emil Jannings. Von seinem Film "Der Weg allen Fleisches" gibt es allerdings keine einzige Kopie mehr.
"Einen Oscar zu bekommen ist zweifelsohne ein unglaublicher Moment in deiner Karriere. Aber die "Herr der Ringe"-Filme wurden nicht für den Oscar gedreht, sondern für das Publikum." (Regisseur Peter Jackson)
Lange Jahre fand die Oscar-Verleihung nur wenig Interesse beim Publikum. Das änderte sich erst Anfang der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts, als man dazu überging, die Gewinner nicht vorher bekanntzugeben, sondern erst am Abend der Verleihung. Zu Beginn der 50er begann das Fernsehen den Abend zu übertragen – der Oscar wurde selbst zum Star. Und heute schauen rund 800 Millionen Menschen weltweit dem Ereignis zu, bei dem die mittlerweile über 5000 Academy-Mitglieder über Wohl und Wehe von Filmen, Schauspielern, Regisseuren, Komponisten und dem übrigen Fußvolk abgestimmt haben.
Doch wo viel Licht, da ist auch viel Schatten. Einmal abgesehen von künstlerischen Differenzen ist die Akademie – vorsichtig ausgedrückt – durch Ressentiments geprägt. 2016 kam es daher zu einem Eklat. Nominiert waren nur weiße Schauspieler und dies trotz hervorragender Kritiken für afroamerikanische Darsteller und ihre Filme. Dies führte zum Boykott der Verleihung durch einige Schauspieler. Die Academy reagierte und änderte daraufhin ihre Regeln. Bis zum Jahr 2020 soll nun die Anzahl der Frauen und Angehöriger ethnischer Minderheit mindestens verdoppelt werden.
"La La Land" heißt der große Favorit für das Jahr 2017, ob Film, Musik und Darsteller mit dem Goldjungen nach Hause gehen, das wissen wir nach dem berühmten Satz: "And the Oscar goes to…"
Musikrätsel
In diesen Filmen waren die gesuchten Musiken zu hören:
1. "Lawrence von Arabien"; Komponist Maurice Jarre; Oscar: 1963
2. "Die glorreichen Sieben"; Komponist Elmer Bernstein; nominiert 1961
3. "Hedwig’s Theme" aus "Harry Potter und der Stein der Weisen"; Komponist John Williams; nominiert 2002
4. "In 80 Tagen um die Welt"; Komponist Victor Young; Oscar 1957
1. Rätsel
Wenn Sie wissen, welche Filme bisher mit zehn oder mehr Oscars ausgezeichnet wurden, schicken Sie Ihre Lösung per E-Mail an sonntagmorgen@deutschlandradiokultur.de.
Auflösung:
1940 – Vom Winde verweht
1960 – Ben Hur
1962 – West Side Story
1998 - Titanic
2004 - Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs
2. Rätsel
Wer durfte den ersten Oscar als "Bester Hauptdarsteller" mit nach Hause nehmen? Sie können Ihre Antwort an sonntagmorgen@deutschlandradiokultur.de senden.
Aulösung:
Der erste Oscar-Preisträger der Geschichte in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" war Emil Jannings, 1929. Sein Film "Der Weg allen Fleisches" gilt als verloren, es sind keine Kopien erhalten geblieben.

Sie können das Sonntagmorgen-Team jederzeit per E-Mail über sonntagmorgen@deutschlandradiokultur.de erreichen.