Krimibestenliste Juni 2022

Mafiakrieg an der Ostküste

Die Krimibestenliste im Juni 2022 von links nach rechts: Don Winslow: "City On Fire", Dror Mishani: "Vertrauen" und Jacob Ross: "Die Knochenleser".
Don Winslow ist mit "City On Fire" neu dabei, Dror Mishanis "Vertrauen" und Jacob Ross' "Die Knochenleser" haben es im Juni nochmal auf die Krimibestenliste geschafft. © Deutschlandradio / HarperCollins / Diogenes / Rowohlt
Der US-amerikanische Schriftsteller Don Winslow erobert mit "City On Fire", dem Auftaktband einer Trilogie, auf Anhieb Platz eins der Krimibestenliste: Es geht um italienische und irische Mafiafamilien an der US-Ostküste.
  • 1
    Das Cover des Krimis von Don Winslow, "City On Fire": Auf dem sonst motivlosen Cover steht Don Winslow und "City On Fire" in heller Schrift auf dunklem Grund. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Don Winslow

    City On Fire

    Übersetzt von Conny Lösch

    Providence, Rhode Island, 1986/87. Zwischen Boston und New York bekriegen sich italienische und irische Mafiafamilien, entzweit durch Frauenraub wie in der Ilias. Gestützt auf Erinnerungen an seine Jugend erfindet Winslow einen Gangsterkrieg um Ehre, Territorium, Vertrauen, Frauen. Band eins seiner Abschiedstrilogie.

    400 Seiten

    22,00 Euro

    HarperCollins

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  • 2
    Das Cover zu Dror Mishanis "Vertrauen" zeigt eine Frau mit zum Bob geschnittenen braunen Haaren, die ihr Gesicht verbergen.
    Dror Mishani

    Vertrauen

    Aus dem Hebräischen von Markus Lemke

    Tel Aviv. Avi Avraham ist befördert worden, will aber noch lieber Fälle von nationaler Bedeutung bearbeiten. Stattdessen hat er es mit einer renitenten Großmutter zu tun und mit einem verschwundenen Hotelgast. Avi wäre nicht der gefinkelte Bulle, würde er nicht im Kleinkram große Zusammenhänge entdecken. Toll.

    350 Seiten

    22,00 Euro

    Diogenes

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  • 3
    Das Buchcover des Krimis von Jacob Ross, "Die Knochenleser". Jacob Ross und "Die Knochenlesen" steht auf einem meist schwarzem Bild, das oben ein Motiv zeigt, dass an einen Palmenzwei oder ein Knochengerüst erinnert.
    Jacob Ross

    Die Knochenleser

    Übersetzt von Karin Diemerling

    „Camoha“, Kleine Antillen. „Digger“ ist schlau, liest Stimmen und dank Forensikausbildung auch Leichen, ideal für das neue CID. Er, sein Mentor Chilman, Miss K. Stanislaus und andere suchen Verschwundene, Männer wie Frauen, die Opfer der Machowelt wurden. Satirische, antitouristische, wortwitzige Entdeckung.

    373 Seiten

    15,95 Euro

    Suhrkamp

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  • 4
    Das Buchcover des Krimis von Sybille Ruge. "Davenport 160x90". Es zeigt eine Stadtlandschaft, in der eine Person mit einer Tasche in der Hand geht. Die Person ist als Schattenriss gezeigt, das Bild ist in strahlendem Gelb koloriert. Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Sybille Ruge

    Davenport 160x90

    Frankfurt/Main. Slanskis Geschäft: Inkasso im Luxussegment. Final die Ausstellung, in der ihre getötete Halbschwester Luna Moon Sonjas Büro reproduziert hat, zentral ein Davenport-Tisch von OBI. Hochfrequenz-Krimi auf dem Stand der aktuellen Einsamkeit, Kunst und Gewalt. Unter armen Reichen. Erstaunlich.

    264 Seiten

    15,00 Euro

    Suhrkamp

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  • 5
    Das Cover des Krimis von Riku Onda, "Die Aosawa-Morde", zeigt eine Frau im gemusterten Klied von hinte, die mit beiden Händen hinter ihrem Rücken eine Blume hält. Im Hintergrund ist das Muster auch zu sehen. Die gut schulterlangen Haare der Frau bilden eine fast schwarte Fläche auf der Titel und Autorin geschrieben stehen. Das Buch steht auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur. (Bildrechte Cover: Atrium)
    Riku Onda

    Die Aosawa-Morde

    Aus dem Japanischen von Nora Bartels

    "K". 1973 wird die betuchte Arztfamilie Aosawa bei einem Familienfest durch Cyanid ausgerottet. 17 Tote, eine Überlebende: die zwölfjährige blinde Hisako. „Wenn etwa Unfassbares passiert, brauchen die Menschen Antworten.“ Doch gibt sie der gesichtslose Erzähler? Zettel, ein Gedicht, Zeugenaussagen – das Rätsel bleibt und fasziniert.

    368 Seiten

    22,00 Euro

    Atrium

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  • 6
    Das Buchcover des Krimis von Mary Paulson-Ellis, "Die andere Mrs. Walker". Das Cover zeigt auf einem verfremdeten Foto zwei Orangen, eine ist halb geschält. Daaruf steht Mary Paulson-Ellis und "Die andere Mrs. Walker", der Titel erscheint zudem noch einmal horizontal gespiegelt.
    Mary Paulson-Ellis

    Die andere Mrs. Walker

    Übersetzt von Kathrin Bielfeldt

    London/Edinburgh. Üble Familiengeschichte wie aus Dickens‘ Feder, aber aus weiblicher Perspektive. Margaret Penny sucht im Aushilfsjob Verwandte von einsam Verstorbenen und buddelt dabei (man ahnt es schnell) über ein Jahrhundert ihres eigenen desaströsen Stammbaums aus; Besuch der alten Dame inklusive.

    442 Seiten

    23,00 Euro

    Ariadne im Argument Verlag

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  • 7
    Das Cover von S. A. Cosbys Krimi "Die Rache der Väter" zeigt neben Autorname und Buchtitel einen Teil des Gesichts eines bärtigen Mannes, der die Hände gefaltet hat.
    S. A. Cosby

    Die Rache der Väter

    Übersetzt von Jürgen Bürger

    Richmond, Virginia. Derek und Isiah sind kurz nach ihrer Hochzeit erschossen worden. Ihre Väter Buddy Lee und Ike wenden die Trauer über den Verlust der schwulen Söhne, die sie im Leben nicht verstanden, in Hass. Ihr blutiger Rachefeldzug macht sie, den Weißen und den Schwarzen, zu Verbündeten und Freunden.

    344 Seiten

    24,00 Euro

    ars vivendi

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  • 8
    Wer ohne Suende ist von Asa Larsson
    Åsa Larsson

    Wer ohne Sünde ist

    Kiruna. Die Erz-Stadt Schwedens wird verlegt; Staatsanwältin Martinsson im Clinch mit Vorgesetzten. Dabei bietet sich endlich die Chance, verzwickte Familienprobleme zu lösen, zwei Morde aufzuklären, einen lokalen Drahtzieher und russische Mafiosi dingfest zu machen. Boxen kommt auch nicht zu kurz. Superschwedin.

    590 Seiten

    22,00 Euro

    C. Bertelsmann

  • 9
    Das Buchcover des Krimis von Willam Boyle, "Brachland". Es zeigt eine Stadtlandschaft bei Nacht. Am oberen Rand steht auf weißem Grund der Name des Autors William Boyle und der Titel "Brachland". Das Buch ist auf der Krimibestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Willam Boyle

    Brachland

    Übersetzt von Andrea Stumpf

    Brooklyn 1991/93. Besser leben, woanders leben, das sind die unerkannten Sehnsüchte der Frauen und Männer in der Neighborhood. Ein Mann wird zu Tode gestürzt, und alle Lebensläufe geraten durcheinander. Boyle verknäult Biographien und Seelenlagen, Schuld und Unschuld, Alt und Jung werden neu gemischt. Brooklyn brodelt.

    355 Seiten

    25,00 Euro

    Polar

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  • 10
    Das Buchcover des Krimis von Matthias Wittekindt, "Die Schülerin. Ein alter Fall von Kriminaldirektor a.D. Manz". Ds Cover zeigt auf rotem Grund die schematische Darstellung eines Mannes in weißem Hemd und mit schwarzen Haaren. Auf dem Rücken sind die Abdrücke von vier Händen in Rot zu sehen. Das Buch ist auf der Sachbuchbestenliste von Deutschlandfunk Kultur.
    Matthias Wittekindt

    Die Schülerin. Ein alter Fall von Kriminaldirektor a.D. Manz

    „Zizzwitz“, Berlin. Großvater Manz baut mit der Enkelin Flöße, die Tochter bekommt anwaltlich mit einer Bekannten zu tun. Manz erinnern deren Lügen an den fast aufgeklärten Mord an einem irakischen Jungen 1978 nahe einer Reformschule. Kriminalistischer als der erste Band, im einzigartig feinen Wittekindt-Ton.

    363 Seiten

    19,90 Euro

    Kampa

Deutschlandfunk Kultur präsentiert die besten Krimis des Monats.

Sie können die Krimibestenliste auch als PDF herunterladen. Alles über Mord und Totschlag gibt es auf unserem Krimiportal, das über die aktuellen Trends in der Kriminalliteratur informiert und die wichtigsten Neuerscheinungen vorstellt. Haben Sie Fragen oder Anregungen zur Krimibestenliste? Dann wenden Sie sich über krimi@deutschlandradio.de an die Jury oder die Redaktion.

Wie funktioniert die Abstimmung?

Die Krimibestenliste wird im Auftrag von Deutschlandfunk Kultur durch eine Jury aus Kritikerinnen und Kritikern erstellt.

Es sind 19 Spezialistinnen und Spezialisten für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die aus der laufenden Produktion monatlich jeweils vier Titel vorschlagen, die sie mit sieben, fünf, drei oder einem Punkt bewerten.

Der so gefundene Punktwert pro Titel wird mit der Zahl der für ihn abgegebenen Stimmen multipliziert. Daraus wird die monatliche Liste berechnet.

Jedes Jurymitglied darf insgesamt drei Mal für denselben Titel votieren. Voten für Titel, an deren Entstehung oder Vorbereitung man beteiligt war, sind verboten.

Die Titel dürfen nicht älter als zwölf Monate und keine Wiederauflagen, Sammelbände oder Anthologien sein. Unterschiede zwischen Hardcover, Paperback und Taschenbuch werden nicht gemacht.

Im Durchschnitt kommen fünf Titel neu auf die monatliche Liste. Die Ziffer in Klammern gibt den Rang des Vormonats an.

Die Jury:
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury
Volker Albers, „Hamburger Abendblatt“
Andreas Ammer, „Druckfrisch“, ARD
Gunter Blank, „Rolling Stone“
Katrin Doerksen, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „Kino-Zeit“
Hanspeter Eggenberger, „Tagesanzeiger“
Fritz Göttler, „Süddeutsche Zeitung“
Jutta Günther, „Radio Bremen Zwei“
Sonja Hartl, „Zeilenkino“, „Crimemag“, „Deutschlandfunk Kultur“
Hannes Hintermeier, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“
Alf Mayer, „CulturMag“, „Strandgut“
Kolja Mensing, „Deutschlandfunk Kultur“
Marcus Müntefering, „Der Spiegel“
Ulrich Noller, „Deutschlandfunk Kultur“, „Deutschlandfunk“, „SWR“, „WDR“
Frank Rumpel, „SWR“
Ingeborg Sperl, „Der Standard“
Sylvia Staude, „Frankfurter Rundschau“
Jochen Vogt, „NRZ“, „WAZ“