Krimibestenliste

    Die zehn besten Krimis im Januar

    Amerikanischen Absperrband der Polizei
    Amerikanischen Absperrband der Polizei © Unsplash / David von Diemar
    06.01.2019
    Deutschlandfunk Kultur und F.A.S. präsentieren die besten Krimis des Monats. Sara Paretskys "Kritische Masse" verteidigt den ersten Platz. Es geht um die geraubten Erfindungen einer jüdischen Physikerin, mit denen ein IT-Konzern mächtig wurde.

    1 (1) Sara Paretsky: "Kritische Masse"
    Aus dem Englischen von Else Laudan und B. Szelinski
    Ariadne, 540 Seiten, 24 Euro

    Cover von Sara Paretskys Buch "Kritische Masse". Im Hintergrund ist eine Nachtaufnahme von einer vielbefahrenen Straße in Chicago zu sehen.
    "Kritische Masse" von Sara Paretsky.© ariadne / Unsplash / Jake Blucker
    Chicago, Österreich. V. I. Warshawski ermittelt wieder, und wie! Eine Drogensüchtige auf der Flucht, ihr genialer Sohn abgetaucht. Der Kern: 1943 in einem Nazi-Zwangsarbeitslager geraubte Erfindungen einer jüdischen Physikerin, mit denen ein IT-Konzern in den USA mächtig wurde. Schlicht großartig.

    2 (-) Un-Su Kim: "Die Plotter"
    Übersetzt von Rainer Schmidt
    Europaverlag, 360 Seiten, 24 Euro

    Cover von "Die Plotter" von Un-Su Kim vor Hintergrund.
    "Die Plotter" von Un-Su Kim.© Europa Verlag / Unsplash / Steven Roe
    Südkorea. Wahlen stehen an, die alte Ordnung zerbricht. Auftragsmörder Raeseng versagt. Der treue Diener des alten Raccoon, der die Bibliothek der Auftragsmorde verwaltet, beginnt selbständig zu denken, zu fühlen, zu handeln. Durchgeknallt: Korea im Zerrspiegel, visiert durch seine Killer.

    3 (5) Patrícia Melo: "Der Nachbar"
    Aus dem Portugiesischen von Barbara Mesquita
    Tropen, 160 Seiten, 18 Euro

    Cover von Patricia Melos Roman "Der Nachbar". Im Hintergrund sind Hochhäuser von Sao Paolo zu sehen.
    Patricia Melos: "Der Nachbar".© Klett / Unsplash / Davidsonluna
    Sao Paulo. Lärm ist Qual, vor allem dann, wenn er vom Nachbarn kommt und einen entnervten Lehrer trifft. Der tötet den Frevler, zerstückelt ihn und kriegt die Reste nicht weggeschafft. Knappe 160 Seiten braucht Melo für seine Rechtfertigungssuada. Jammer, Brasilien! Schärfster schwarzer Humor.

    4 (3) Fred Vargas: "Der Zorn der Einsiedlerin"
    Aus dem Französischen von Waltraud Schwarze
    Limes, 512 Seiten, 23 Euro

    Coverabbildung Fred Vargas: Der Zorn der Einsiedlerin
    In Fred Vargas' neuem Roman entdeckt Kommissar Adamsberg seine Faszination für Einsiedlerspinnen.© picture alliance / dpa / Ralf Hirschberger
    Paris, Südfrankreich. Blaps gegen Recluse, Totenkäfer gegen Einsiedlerspinne. Beide Gliederfüßler können nicht töten, verbreiten nur Angst. Kommissar Adamsberg wittert dahinter noch keinen Fall. Dieser neunte Fall sprengt fast die Brigade, ist verborgen unter Verborgenem, monströses Rachespiel.

    5 (2) Louise Penny: "Hinter den drei Kiefern"
    Aus dem Englischen von Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck
    Kampa, 496 Seiten, 16,90 Euro

    Buchcover vor Hintergrundbild: Blauer Himmel und rötliche Ahornblätter.
    Louise Penny - Hinter den drei Kiefern.© Kampa / Unsplash / Justin Cron
    Montreal, "Three Pines". Vor Gericht: Armand Gamache, Chef der Sûreté, im Clinch mit dem Staatsanwalt, anstatt Dealer und Mörder zu überführen. Alles beginnt und endet im Grenzdorf Three Pines. Dort stanzt eine schwarze Gestalt ein Loch in die Postkartenidylle. Tolles Comeback der kanadischen Autorin.

    6 (-) Tana French: "Der dunkle Garten"
    Aus dem Französischen von Cornelia Wend
    Scherz, 656 Seiten, 16,99 Euro

    Cover von "Der dunkle Garten" von Tanja French vor Hintergrund.
    "Der dunkle Garten" von Tanja French.© Scherz / Unsplash / Teemu Paananen
    Dublin. Alles läuft prima. Toby ist hip, ein Glückskind. Bis ihm Einbrecher den Schädel einschlagen. Als neurologischer Rekonvaleszent zieht er zu Onkel Hugo, der an einem Gehirntumor sterben wird. In Hugos Garten wird ein Skelett gefunden, Tobys Selbstvertrauen zerbröselt. Wurde er zum Mörder?

    7 (9) Christoph Peters: "Das Jahr der Katze"
    Luchterhand, 352 Seiten, 22 Euro

    Buchcover vor Aufnahme eines Karpfenteichs.
    Christoph Peters: Das Jahr der Katze.© Luchterhand / Unsplash / Sakura
    Berlin, Tokio. Flucht nach Fernost: Schwertmeister und Yakuza Onishi lässt mit Gefährtin Nikola Berlin hinter sich, dort liegt die vietnamesische Konkurrenz im Blut. Heimat ist anders: In Japan herrscht Krieg um die Reviere. Bushido-Werte sind out. Da hilft nur die Klinge. Ganz Japan noir.

    8 (6) Anne Goldmann: "Das größere Verbrechen"
    ariadne, 240 Seiten, 13 Euro

    Cover von Anne Goldmanns Buch "Das größere Verbrechen". Im Hintergrund ist das SW-Foto einer Frau zu sehen, die auf einer Strßae läuft und sich gerade umdreht. 
    © ariadne / Unsplash / Yoann Boyer
    Österreich, Bosnien. Theres ist eine, die nie ausreden kann. Immer fährt ihr ein Vater, ein Ehemann, die Tochter über den Mund. Bis der zur Adoption gegebene Sohn wieder auftaucht, der Adoptivvater zu Tode kommt und das Schweigen unter den Teppichen hervorquillt. Horror des Patriarchats.

    9 (-) Cloé Mehdi: "Nichts ist verloren"
    Aus dem Französischen von Cornelia Wend
    Polar, 312 Seiten, 18 Euro

    Buchcover von "Nichts ist verloren" von Cloe Mehdi vor Hintergrund.
    "Nichts ist verloren" von Cloe Mehdi.© Polar / Unsplash / Andrew Amistad
    "Verrières", Banlieue. Mattia, elf Jahre alt, steht nach dem Selbstmord seines Vaters unter der Obhut eines Nachtwächters und seiner suizidalen Freundin, beobachtet von Polizei, Behörden, Psychiatern. Er will Durchblick: Warum wurde Saïd von Polizisten erschlagen? Cloé Mehdi: eine junge, starke Stimme der Verzweiflung.

    10 (-) James Anderson: "Desert Moon"
    Aus dem Englischen von Harriet Fricke
    Polar, 344 Seiten, 18 Euro

    Buchcover von "Desert Moon" von James Anderson vor Hintergrund.
    "Desert Moon" von James Anderson.© Polar / Unsplash / R. Mac Wheeler
    Utah. Seit zwanzig Jahren beliefert Trucker Ben Jones die Wüstenratten an der Route 117. Als ihm im Gegenlicht eine nackte Cellospielerin erscheint und diese Claire sich als liebenswert fleischlich erweist, gerät das austarierte System schweigsamen Gebens und Nehmens durcheinander.
    Lesen Sie hier unsere ausführliche Kritik.
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