Kriegsversehrt
Frisch vom Broadway feiert heute das Stück "Zeitstillstand" im St. Pauli Theater in Hamburg Premiere. Geschrieben hat es Pulitzer-Preiträger Donald Margulies. Der Stoff ist nicht neu: Zwei Paare, vier Menschen, treffen aufeinander und setzen sich mit dem Thema Krieg auseinander.
Sarah und James sind Kriegsreporter, sie ist Fotografin, er Journalist. Sie kehren verletzt beziehungsweise traumatisiert aus Afghanistan zurück. Die beiden laden ihren alten Freund Richard ein, der überraschend seine 25-jährige Freundin Mandy mitbringt. Diese wird zunächst als Dummchen unterschätzt, stellt letztlich aber die richtigen Fragen, wie zum Beispiel: Darf man Kriegsopfer fotografieren oder sollte man sie besser ins Krankenhäuser bringen?
Die moralische Verantwortung der Journalisten sein ein Thema des Stückes, sagt Ulrich Waller, Intendant des St. Pauli Theater in Hamburg. Das Stück sei aber auch gesellschaftskritisch und es gehe um die Beziehungen der vier Darsteller untereinander: Jede der vier Figuren habe komplett anderes Bild vom Leben. Die Lebensentwürfe der vier knallten in einer Winternacht in Brooklyn aufeinander. Am Ende habe man das Gefühl: Es geht hier um vier Menschen, die nicht miteinander können, aber es versuchen. Und sie erkennen letztlich, dass sie eigentlich nicht zusammen passen.
Die Konstellation, dass zwei Paare aufeinandertreffen, habe es zuletzt sehr viel im deutschen Theater gegeben. Ulrich Waller hält das deshalb für so erfolgreich, weil es großer Wiedererkennungswert dahinter stecke. "Es gibt viele Muster, die man wiedererkennt", so Waller. Zudem könne man auf diese Art und Weise eine ganze Menge an Themen erzählen. Dieses Mal ginge es eben um die Frage: Wie geht man eigentlich mit Krieg um?
Dazu habe man ja eigentlich überhaupt kein Verhältnis, sagt Waller, das habe er jetzt während der Afghanistankonferenz in Bonn gedacht. "Ich habe von diesem Afghanistankrieg überhaupt kein Bild", sagt Waller. Im Gegensatz zum Vietnamkrieg, von dem man ganz eindeutige Bilder im Kopf habe. Waller: "Bilder nicht mehr dieses Schmerzpotenzial, das sie in den 60ern und frühen 70ern noch hatten."
Das vollständige Gespräch mit Ulrich Waller können Sie bis zum 6. Mai 2012 als MP§-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.
Links bei dradio.de
Internationale Gemeinschaft verspricht Afghanistan Hilfe bis 2024
Internationale Afghanistan-Konferenz in Bonn
Misstrauen regiert in Afghanistan
Eher nehmen denn geben
Die moralische Verantwortung der Journalisten sein ein Thema des Stückes, sagt Ulrich Waller, Intendant des St. Pauli Theater in Hamburg. Das Stück sei aber auch gesellschaftskritisch und es gehe um die Beziehungen der vier Darsteller untereinander: Jede der vier Figuren habe komplett anderes Bild vom Leben. Die Lebensentwürfe der vier knallten in einer Winternacht in Brooklyn aufeinander. Am Ende habe man das Gefühl: Es geht hier um vier Menschen, die nicht miteinander können, aber es versuchen. Und sie erkennen letztlich, dass sie eigentlich nicht zusammen passen.
Die Konstellation, dass zwei Paare aufeinandertreffen, habe es zuletzt sehr viel im deutschen Theater gegeben. Ulrich Waller hält das deshalb für so erfolgreich, weil es großer Wiedererkennungswert dahinter stecke. "Es gibt viele Muster, die man wiedererkennt", so Waller. Zudem könne man auf diese Art und Weise eine ganze Menge an Themen erzählen. Dieses Mal ginge es eben um die Frage: Wie geht man eigentlich mit Krieg um?
Dazu habe man ja eigentlich überhaupt kein Verhältnis, sagt Waller, das habe er jetzt während der Afghanistankonferenz in Bonn gedacht. "Ich habe von diesem Afghanistankrieg überhaupt kein Bild", sagt Waller. Im Gegensatz zum Vietnamkrieg, von dem man ganz eindeutige Bilder im Kopf habe. Waller: "Bilder nicht mehr dieses Schmerzpotenzial, das sie in den 60ern und frühen 70ern noch hatten."
Das vollständige Gespräch mit Ulrich Waller können Sie bis zum 6. Mai 2012 als MP§-Audio in unserem Audio-On-Demand-Player nachhören.
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Eher nehmen denn geben