Krieg gegen die Ukraine - Wie weit wollen wir gehen für Freiheit und Demokratie?
Darüber diskutierte Gisela Steinhauer mit den Osteuropa-Experten Sabine Adler und Manfred Sapper sowie Hörerinnen und Hörern.
Krieg gegen die Ukraine
„Stop Putin“ heißt es auf einem Protestplakat: Aber welchen Preis sind wir bereit dafür zu zahlen? © AFP / John MacDougall
Wie weit wollen wir gehen für Freiheit und Demokratie?
86:23 Minuten
Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Es gibt Tote und Verletzte, die Freiheit und Unabhängigkeit der demokratischen Ukraine sind in großer Gefahr. Wollte der Westen diese Werte nicht immer verteidigen? Wie weit wollen wir dabei gehen?
„Wir sind heute in einer anderen Welt aufgewacht“, Außenministerin Annalena Baerbock brachte es auf den Punkt. Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, Menschen sterben, werden vertrieben, knapp zwei Flugstunden von Deutschland entfernt. Die USA und die EU antworten mit massiven Sanktionen, um Putin zu stoppen. Diese Maßnahmen werden auch den Westen teuer zu stehen kommen. Welchen Preis sind wir bereit zu zahlen?
Scherbenhaufen jahrelanger Illusionen
„Wir stehen vor dem Scherbenhaufen unserer jahrelangen Illusionen“, sagt Manfred Sapper, Chefredakteur der Zeitschrift „Osteuropa“. Der Westen habe Putin in seiner Entschlossenheit unterschätzt. „Alle, die es wissen wollten, wussten seit Jahren, dass er der Ukraine das Existenzrecht bestreitet, als Nation und als Staat.“ Putin ziele darauf, „die gesamte politische Elite zu stürzen“. Er sei „ein Revisionist, er will die Grenzen verschieben“. Und noch mehr: Putin gehe es „um die komplette Zerstörung der Rechts- und Friedensordnung. Für ihn gilt das Recht des Stärkeren, nicht mehr die Stärke des Rechts. Und damit das Gegenteil dessen, was die Welt als Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen hat.“
Putin agiere „völlig irrational“; umso wichtiger seien entschiedene Sanktionen: „Wir müssen Russland aus dem Swift-Abkommen rausschmeißen.“ Jeglicher Öl- und Gashandel sollten boykottiert werden; auch wenn dadurch hierzulande die Energiepreise steigen.
Osteuropa-Expertin: „Die russische Übermacht ist groß“
„Die Ukraine kämpft, die ukrainische Armee tut, was sie kann, aber die russische Übermacht ist natürlich groß“, sagt Sabine Adler. Die Osteuropa-Expertin des Deutschlandradios berichtet seit dem Einmarsch der Truppen fortlaufend über die sich zuspitzende Lage in dem Land. Die Not und Verzweiflung der Menschen wachse angesichts des Raketen- und Artilleriebeschusses; die Zahl der Toten und Verletzten steige. Auch sie fordert eine entschiedene Haltung des Westens – und damit auch Deutschlands –, um Putin zu stoppen. 5.000 Helme reichten da nicht aus.
(sus)