Korruption bei der EnBW: "Sie zahlen halt wirklich alle"
Der Publizist Jürgen Roth hält es für sehr unwahrscheinlich, dass Mitarbeiter des baden-württembergischen Energiekonzerns EnBW, die Bestechungsgelder an den russischen Lobbyisten Andrej Bykow gezahlt haben sollen, nach Abschluss des laufenden Ermittlungsverfahrens juristisch belangt werden.
"Das muss man sich abschminken, dass es dort zu irgendwelchen Verurteilungen hier in Deutschland kommen wird. In Russland schon mal gar nicht", sagte Roth.Auch alle bisherigen Verfahren in Deutschland wegen mutmaßlicher Zahlung von Bestechungsgeldern bei Geschäften mit russischen Firmen hätten zu keinem Ergebnis geführt. Dies sei kein Armutszeugnis für die deutsche Justiz, sondern für eine "fehlende Rechtsstaatlichkeit in Russland", so Roth weiter. Für Deutschland seien es "vergeudete Steuergelder, wenn man ein großes Verfahren führen will ( ... ) denn die kriminelle Handlung findet in aller Regel in Russland statt. ( ... .) Und dort muss man dann die Beweise finden, und die wird man nie finden."
Ohne Bestechung liefen in Russland keine Geschäfte, auch nicht für deutsche Firmen: "Und sie zahlen halt wirklich alle, auf unterschiedliche Art und Weise", sagte der Publizist und Autor des Buches "Gazprom - Das unheimliche Imperium". Ein führender Manager des Gazprom-Konzerns, der im Pipeline-Geschäft tätig sei, habe ihm bestätigt, dass alle Gazprom-Direktoren an Verträgen mit Zuschlägen von 100.000 und 200.000 Euro beteiligt seien, "aber es sind ja viele Direktoren in den entscheidenden Abteilungen", sagte Roth: "Da kommen dann mehrere Millionen bei jedem Geschäft zustande."
Der russische Geschäftsmann Andrej Bykow habe immer dementiert, persönlicher Berater von Wladimir Putin zu sein. Er aber glaube entsprechenden Meldungen in der russischen Presse, sagte Roth: "Natürlich, ohne Waldimir Putin laufen diese Geschäfte bei Gazprom überhaupt nicht. ( ... ) Gazprom ist Putin und Putin ist Gazprom."
Das vollständige Gespräch können Sie mindestens bis zum 7. Dezember 2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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