Ehemaliger EnBW-Chef plädiert für Verlängerung von AKW-Laufzeiten

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Utz Claassen, hat sich für eine Verlängerung der Laufzeit von Kernkraftwerken ausgesprochen. Laufzeiten, die weit über die vereinbarten 32 Jahre gingen, seien nach Auffassung der Fachleute technologisch sicher und unbedenklich, sagte Claassen.
Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Utz Claassen, hat sich für eine Verlängerung der Laufzeit von Kernkraftwerken ausgesprochen. Laufzeiten, die weit über die vereinbarten 32 Jahre gingen, seien nach Auffassung der Fachleute technologisch sicher und unbedenklich, sagte Claassen

Andere Länder bewegten sich bei den Laufzeiten bereits hin zur 60-Jahres-Grenze, sagte Claasen im Deutschlandradio Kultur. Wörtlich sagte Claassen: "Ein Kernkraftwerk können Sie in etwa mit einer Schweizer Uhr oder auch mit einem Flugzeug vergleichen. Es kommt auf die Pflege und auf die Wartung an, nicht allein auf das Baujahr."

Erneuerbare Energien seien noch nicht grundlastfähig, betonte der ehemalige EnBW-Chef. Die Sonne scheine mal, mal nicht, der Wind wehe mal, mal nicht. Deshalb brauche man weiterhin Kernkraft. Außerdem sei Deutschland auf Atomenergie angewiesen, wenn es sein Ziel erfolgreich verfolgen wolle, die CO2-Emissionen zu verringern.

Deutschland könne nicht die Nummer Eins in der Welt beim Klimaschutz sein und zugleich die Nummer Eins beim Kernenergieausstieg. "Es bleibt dabei, die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke ist der größte einzelne Gestaltungshebel, den wir haben, um CO2-Emissionen zu vermeiden", sagte Claassen.

Das vollständige Interview mit Utz Claassen können Sie mindestens bis zum 4. Januar 2009 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )