Optimistisch im neuen Jahr
Vladimir Balzer hat gleich fünf Gründe gefunden, um mit mehr Optimismus in das Jahr 2022 zu starten. © Getty Images / Maria Ponomariova
Fünf Gründe, warum 2022 spitze wird
02:10 Minuten

2021 hatte, vorsichtig gesagt, noch Luft nach oben. Das neue Jahr wird besser, meint Vladimir Balzer. Wohin man blickt, überall lauert der Fortschritt, ob in der Gesellschaft, in der Politik oder im Sport.
Erstens:
Die vermaledeite Pandemie. Sie verliert im neuen Jahr ihren Schrecken. Sie wird, wissenschaftlich ausgedrückt, endemisch. Also zu einer alltäglichen, konstant auftretenden, aber handhabbaren Viruserkrankung. Das sage nicht ich, das sagt die Forschung.
Unter anderem sorgen die Dritt- und demnächst Viertimpfungen dafür. Ein bisschen auch die neue Corona-Pille für danach. 90 Prozent Wirksamkeit, demnächst einsatzbereit. Also: Das Virus ist gerade mal zwei Jahre alt, und – ja - es bäumt sich mit Omikron noch mal auf. Aber es ist schon auf der Verliererseite, denn es hat sich mit den Falschen angelegt.
Zweitens:
Die allgemeine Impfpflicht wird kommen. Ich freue mich drauf, denn sie ist nicht nur effektiv gegen die Pandemie, sie wird auch gesellschaftlich Frieden stiften und die ermüdenden Debatten über Impfen oder nicht beenden.
Drittens:
Deutschland wird liberaler. Die neue Regierung erkennt an, dass Familien heute um einiges vielfältiger sind als das alte Vater-Mutter-Kind-Modell. Das Sorgerecht wird modernisiert, die geschlechtliche Selbstbestimmung vereinfacht. Und natürlich: Die Abschaffung des absurden Paragrafen 219a, der die Information über Schwangerschaftsabbrüche einschränkte.
Viertens:
Ich freue mich auf eine neue Sportlergeneration, die Großereignisse Olympia und Fußball-WM für politische Botschaften nutzt. Die ersten Mannschaften kündigen zumindest Gesten an, die klarmachen sollen: Ausbeuterische, antidemokratische Orte kommen nicht mehr mit allem durch. Der Profisport zeigt endlich, was er schon immer war und meistens versteckte: dass er eine politische Angelegenheit ist.
Fünftens:
Meine Tochter macht Abitur und neben ihr Zehntausende weitere Jugendliche. Sie haben so viel weggeschleppt in dieser Pandemie und doch immer weitergemacht. Ihnen gehört die Zukunft, sie sind die tapferste Generation seit Langem.