Was Kinder über ihre Zukunft denken
In der Quentin-Blake-Schule in Berlin steht "Energie sparen" auf dem Stundenplan. Am "Green Wednesday" kommen alle möglichst ohne Auto zur Schule - und es gibt einiges mehr. Der Klimaschutz beschäftigt die Kinder auch über die Schule hinaus.
"Ich glaube in 50 Jahren wird die Welt eher nicht so gut aussehen."
"Kind2: Ich glaube die Welt wird sich viel mehr verändern von der Umwelt."
"Es gibt vielleicht keine Bäume mehr. Menschen müssen unter der Erde leben."
"Kind2: Ich glaube die Welt wird sich viel mehr verändern von der Umwelt."
"Es gibt vielleicht keine Bäume mehr. Menschen müssen unter der Erde leben."
Ja, Vielleicht könnte die Welt in 50 Jahren so aussehen. Deswegen steht auf der Quentin-Blake-Europaschule in Berlin "Energie sparen" auf dem Stundenplan. Die Lehrerin Patricia McFarlan unterrichtet das Fach - und hat sich für den heutigen Unterricht in der fünften Klasse eine besondere Aufgabe ausgedacht:
"Jede Klasse hat Energy-Saving-Officer, die schalten zum Beispiel das Smart-Board aus in der Pause oder sie schauen auf die Temperatur des Raums. Und das werden wir heute gucken, wie das ist."
Temperaturmessung als Schulaufgabe
Nach und nach kommen die Kinder aus der Pause und setzen sich auf ihre Plätze. 90 Minuten - also genau eine Doppelstunde - haben die Schülerinnen und Schüler Zeit, um sich mit Themen wie Energie sparenden Glühbirnen - oder der Temperaturmessung von Räumen zu beschäftigen.
Patricia McFarlan: "Today I want us to investigate about temperature, because in the school there is a big difference in temperature, Some rooms are really cold and some rooms are really hot."
Da es eine Europaschule ist, findet der Unterricht zum großen Teil auf Englisch statt. Das ist für die Kinder Kein Problem. Viele von ihnen sind zweisprachig aufgewachsen und sprechen beide Sprachen fließend.
Kind: "Die Aufgabe ist, dass wir zu Räumen gehen sollen und die Temperatur messen sollen. Und zu gucken, was normal ist und was schlecht ist, was zu kalt oder zu warm ist."
Ausgezeichnet für Klimaschutz-Ideen
Die Quentin Blake Schule ist eigentlich eine ganz gewöhnliche Berliner Schule, mit sanierungsbedürftigen Räumen. Was auffällt, sind viele selbstgemalte Plakate und Skizzen, die sich mit dem Klimawandel beschäftigen. Und ein Zertifikat des Berliner Senats, das eingerahmt im Flur hängt. Eine Auszeichnung für herausragende Ideen zum Klimaschutz. Neben dem praktischen Unterricht bei Frau McFarlan gibt es noch weitere Umwelt schonende Maßnahmen.
"Wir haben 'Green Wednesday', Green Wednesday ist, wenn die Kinder versuchen am Mittwoch mit BVG oder zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen, oder wenn mit dem Auto, dass die Eltern weiter weg parken und die Kinder ein bisschen zu Fuß zur Schule gehen."
Selbst an einem regnerischen Tag wie heute sind viele Fahrräder auf dem Schulhof angeschlossen. Die stellvertretende Schulleitern Nicola Kub geht mit gutem Beispiel voran.
"Also wir haben Schüler, die in der Nähe wohnen, die mit dem Fahrrad kommen und auch ausgesprochen viele Lehrer und Erzieher. Also ich selbst komme auch jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule."
Die Kinder laufen von Klassenzimmer zu Klassenzimmer - und messen die Raumtemperatur, auch in den Schultoiletten und in der Sporthalle.
Kind: "Also ich dachte immer, es würde langweilig sein, weil ich viel lieber etwas mit Chemie machen würde, aber es hat sich rausgestellt, dass es doch Spaß macht."
Kinderwunsch: bewusst zu leben
In der Schule zeigen die Kinder viel Engagement. Ihre Schulhefter sind voller Arbeitsblätter über Umweltschutz. Aber hat das, was sie im Unterricht lernen auch Auswirkungen auf ihren Alltag zuhause?
Kinder: "Ich würde immer sagen, wenn man das Licht nicht braucht, dann Licht ausstellen."
"Manche Leute lassen ja die Heizung an, wenn sie die Fenster aufmachen und das macht ja keinen Sinn. Deswegen machen wir die auch immer aus."
"Wenn wir nicht da sind, machen wir die Heizungen aus, Fenster tun wir manchmal auf Kipp, und immer bevor wir ins Bett gehen machen wir die Fenster ganz auf. Wir machen die Heizungen eigentlich nie an, weil wenn uns kalt ist, ziehen wir uns einen Pullover an."
"Manche Leute lassen ja die Heizung an, wenn sie die Fenster aufmachen und das macht ja keinen Sinn. Deswegen machen wir die auch immer aus."
"Wenn wir nicht da sind, machen wir die Heizungen aus, Fenster tun wir manchmal auf Kipp, und immer bevor wir ins Bett gehen machen wir die Fenster ganz auf. Wir machen die Heizungen eigentlich nie an, weil wenn uns kalt ist, ziehen wir uns einen Pullover an."
Dass die Quentin Blake Schule sich mit dem Thema Klimawandel auseinandersetzt, war auch der Wunsch der Schülerinnen und Schüler, sagt Schulleiterin Nicola Kub:
"Ich bemerke auch, wie sehr der Wunsch bei vielen Menschen und auch gerade bei den jungen Menschen immer wieder da ist, bewusst zu leben. Und da finde ich, können wir einen ganz ganz wichtigen Beitrag zusteuern."
Klimawandel wird ernst genommen
Die Kinder sitzen in ihren jeweiligen Gruppen zusammen und diskutieren noch immer über die Temperaturen. In den letzten 20 Minuten des Unterrichts tragen sie Frau McFarlan ihre Messergebnisse vor. Das Fazit :
Kind: "Wahrscheinlich sollten wir öfter mal lüften und sogar in einem Raum, in dem gerade eben gelüftet wurde, war es danach wieder richtig warm."
Die Messungen dienen nicht nur dem Lerneffekt der Kinder. Sie können damit tatsächlich etwas an ihrer Schule verändern.
McFarlan: "Was die Kinder gesammelt haben, werde ich weitergeben an die Schulleitung, damit sie die Informationen hat, und wir werden dann sagen, was wir empfehlen."
Dass es um ihre Zukunft geht und wie Ernst die Lage ist, ist den Kindern bewusst. Über den Klimawandel wissen sie schon einiges.
Kind: "Also es ist der Wandel von unterschiedlichen Hitzen und Kälten, weil zu viel CO2 ist in der Atmosphäre und dadurch kommt das Sonnenlicht und die Wärme nicht mehr raus aus der Atmosphäre und dadurch wird es wärmer und Gletscher schmelzen und dann ist es nicht so schön für die Tiere, die mit Eis leben."
Und viele können gar nicht verstehen, dass nicht mehr für den Klimaschutz getan wird.
Kinder: "Wir Kinder denken uns ja manchmal: Wir wissen doch, was zu tun ist. Wir müssen damit aufhören! Wieso tun die das? Ich meine die wissen doch, dass es der Welt schadet."
"Ich bin jetzt nicht wütend auf jemanden, aber ich finde, wir sollten mehr tun."
"Ich bin jetzt nicht wütend auf jemanden, aber ich finde, wir sollten mehr tun."