Kleist-Museum in Frankfurt/ Oder

Auf dem Weg zur Landesstiftung

Historische Ausgaben und ein Porträt des Schriftstellers Heinrich von Kleist stehen am 16.10.2013 im Neubau des Kleist-Museums in Frankfurt (Oder) (Brandenburg).
Kulturelles Aushängeschild Brandenburgs: Heinrich von Kleist © Patrick Pleul / dpa
Hannah Lotte Lund im Gespräch mit Eckhard Roelcke · 28.12.2017
Das weltweit einzige Museum über Heinrich von Kleist befindet sich in Kleists Geburtsstadt Frankfurt/ Oder. Jetzt soll es in eine Landesstiftung überführt werden. Museumsleiterin Hannah Lotte Lund erläutert das Für und Wider.
Der größten Vorteil einer Landesstiftung sei eine finanzielle Grundsicherheit, meint Museumsdirektorin Hannah Lotte Lund. Schon ihre Vorgänger hätten bei der Politik für das Vorhaben geworben. "Wir haben dann konkrete Vorgespräche geführt, die jetzt in die Kabinettsvorlage gemündet sind."
Die Eröffnung des Neubaus im Jahr 2013 sei ein großer Schritt in die richtige Richtung gewesen. "Seitdem haben wir neben dem barocken Altbau diesen wunderbar abstrakten Neubau, der eine Sicherung unseres Sammlungsschatzes auf neuestem Standard ermöglicht."

Der Schatz des Museums

Der "Schatz" besteht aus wenigen, aber sehr kostbaren Original-Handschriften von Kleist und einer großen Sammlung von Kunst zu Kleist. Leben und Wirken von Heinrich von Kleist, aber auch sein Selbstmord im Alter von 34 Jahren, hätten Künstler inspiriert - in der Sammlung finden sich Bühnenmodelle, Programmhefte und auch Gemälde aus der DDR.
In der Sammlung werde das Leben und das Werk von Kleist getrennt präsentiert. Am Anfang stehe die Sprache des Dichters. "Seine einzigartige, worterfindungsreiche, lebendige Sprache ist das erste, was der Zuschauer bei uns zu hören und zu sehen sehen (bekommt) und dreidimensional erfahren kann."

Nicht nur Museum, sondern auch Forschungsstätte

Aber auch die Forschung nehme einen sehr wichtigen Platz ein. "Wir sind ja nicht nur ein Museum, wir sind in der Tradition des Hauses eine Kleist Gedenk- und Forschungsstätte, (und sind) als solche auch gegründet."
Zur Zeit möchte das Museum eine weitere Handschrift von Kleist erwerben. Unter dem Motto "Ein Stück Kleist" können Spender Patenschaften für Wörter aus einem Brief des Dichters erwerben. Frankfurts parteiloser Oberbürgermeister Martin Wilke hat sich für 300 Euro das Ende des Kleist-Originals gesichert: Die Unterschrift "Heinrich".
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