Kino-Kolumne Top Five

Die besten Anti-Weihnachtsfilme

Szene aus "Gremlins - Kleine Monster" in der Regie von Joe Dante
Weihnachtliche Konsumkritik: "Gremlins - Kleine Monster" in der Regie von Joe Dante © imago stock&people / UnitedArchives
Von Anna Wollner · 24.11.2018
Die Kinos und das TV-Programm sind im Advent voll mit besinnlichen Filmen. Aber auch mit den Unbesinnlichen - schließlich startet „Der Grinch“, ein grantiger Typ, der Weihnachten hasst. Und er ist nicht allein: Es gibt reichlich Anti-Weihnachtsfilme.

Platz 5: "Nightmare before Christmas" von Henry Selick (1993)

Ausschnitt aus "Nightmare Before Christmas"
Ausschnitt aus "Nightmare Before Christmas"© imago stock&people
Halloween oder doch Weihnachten – so klar wird das in dem von Tim Burton geschrieben und produzierten Stop-Motion-Musical nie so richtig. Deswegen kann man den Film getrost an beiden Feiertagen gucken, denn schaurig, gruselig verknüpft er beide Welten. Das Skelett Jack Skellington verirrt sich in die Weihnachtsstadt und ist so begeistert von der bunten Umgebung, dass es den Job des Weihnachtsmanns haben will. Im Notfall auch mit Gewalt. Ein Musical über Kidnapping und Weihnachten mit makabren Texten. Weihnachtlich morbide.

Platz 4: Das Leben des Brian" von Terry Jones (1979)

Szene aus "Das Leben des Brian" von Terry Jones (1979)
Szene aus "Das Leben des Brian" von Terry Jones (1979)© imago stock&people
Was bitte soll der Kultfilm der Blödelgruppe Monthy Python mit Weihnachten zu tun haben? Nichts? Aber hallo. Hauptfigur Brian hat immerhin den gleichen Geburtstag wie Jesus und wird immer wieder – sehr zu seinem eigenen Leidwesen - mit ihm, dem Messias verwechselt. Da hilft selbst ein Gang in die Wüste nichts. Volksfront von Judäa oder Jüdäische Volksfront. Folgt der Wasserfalsche. Folgt der Sandale. Wer diesen Film noch immer nicht mitsprechen kann und jetzt noch nicht "Always look on the bride side of life" vor sich her singt, ist selber schuld.

Platz 3: "Gremlins – Kleine Monster" von Joe Dante (1984)

Eigentlich sind es süße, kleine, pelzige Haustiere. Solang man sich an die Regeln hält. Nicht dem Licht aussetzen, nicht mit Wasser in Berührung bringen und die wichtigste Regel: wie sehr sie auch weinen und betteln, niemals nach Mitternacht füttern. Doch der junge Billy, der den Gremlin von seinem Großvater bekam, hält sich nicht dran und muss mit ansehen, wie sein putziges Weihnachtsgeschenk Gismo sich vermehrt, die koboldartigen Wesen eine Kleinstadt zerlegen und am Heiligen Abend zu wahren Monstern mutieren. Das ist weihnachtliche Konsumkritik und Achtziger-Jahre-Hommage in einem.

Platz 2: "Bad Santa" von Terry Zwigoff (2003)

So wie hier haben wir den Weihnachtsmann noch nie gesehen. Billy Bob Thornton als "Bad Santa" benimmt sich so richtig daneben. Denn den Weihnachtstrubel hasst er, isst, trinkt, furzt und treibt es nach eigenen Angaben mit zahlreichen Frauen. Thornton als böser Weihnachtsmann bringt es in dieser schrägen Komödie selbst auf den Punkt – ergänzen wir noch den Fakt, dass er nach Ladenschluss die Kaufhäuser ausraubt, in denen er vorher die Kinder verschreckt hat. Vorbildfunktion gleich Null.

Platz 1: "Stirb Langsam" von John McTiernan (1988)

Hier ist es vor allem der Tag der Handlung, der den Film zum (Anti-) Weihnachtsfilm prädestiniert. Heiligabend im Nakatomi Plaza. Ein Einzelkämpfer im Alleingang gegen eine ganze Horde Terroristen. Allein die Initialen des Helden John McClane sind genauso wie die von Jesus Christus – JC. Im Abspann "Let it Snow". Soll da nochmal einer sagen, Weihnachten sei ein Fest der Besinnlichkeit. Oder um es mit Bruce Willis Worten zu sagen: Jippie-Ya-Yay Schweinebacke.
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