Katholische Kirche

    Auf der Suche nach einem neuen Oberhirten

    Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Freiburger Erzbischof, spricht am 10.03.2014 bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Münster .
    Robert Zollitsch, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und Freiburger Erzbischof, bei der Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Münster. © dpa/ picture alliance / Rolf Vennenbernd
    10.03.2014
    In Münster ist die Deutsche Bischofskonferenz zu ihrer Frühjahrstagung zusammengekommen. Diesmal wird es vor allen um die Nachfolge des scheidenden Vorsitzenden, Erzbischof Robert Zollitsch, gehen. Aber auch der Missbrauchsskandal sowie die Diskussion um Sexualmoral und Lebenswelt der Katholiken werden Thema sein.
    Die Amtszeit von Robert Zollitsch als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz endet nach sechs Jahren Amtszeit. Der 75-Jährige bat im letzten Jahr den Papst, auch von seinem Amt als Erzbischof von Freiburg aus Altersgründen zurücktreten zu dürfen. Der Papst gewährte ihm diesen Wunsch, allerdings ist ein Nachfolger noch nicht gewählt.
    Missbrauchsskandal und Kirchenethik
    Als eine seiner letzten Amtshandlungen hat Zollitsch seinen Mit-Bischöfen eine Konferenz vorgeschlagen, bei der es um die Lage der Katholischen Kirche in Deutschland gehen soll. Die ist momentan nicht sehr rosig, was die vielen Kirchenaustritte belegen, aber auch eine kürzlich erschienene Studie, die die Diskrepanz zwischen propagierter Sexualmoral der Kirche und tatsächlich gelebter Praxis bei den Gläubigen aufzeigte.

    Eine weltweite Bischofssynode soll im Herbst über die Fragen von Sexualmoral und Ehe beraten, die deutschen Bischöfe tun dies vorab und wollen dabei das Dilemma gläubiger Wiederverheirateter in den Blick nehmen, die nach offizieller Lesart nicht das Sakrament der Kommunion empfangen dürfen.
    Auch die weitere Aufklärung des Missbrauchsskandals innerhalb der Katholischen Kirche wird Thema der Konferenz sein. Die Bischöfe hatten Anfang 2013 die Zusammenarbeit mit dem Kriminologen Christian Pfeiffer wegen mangelnden Vertrauens aufgekündigt. Ein neues Forscherteam soll nun die Fälle untersuchen, wartet aber noch auf das Placet der Bischöfe in Münster.
    Offen ist derzeit, ob der umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst an der Konferenz teilnehmen wird. Der Bischof war wegen explodierender Baukosten für seine neue Bischofsresidenz in die Kritik geraten und ist vom Papst beurlaubt worden.
    Mehr zum Thema