Jüdisches Museum Berlin

Ende der Ära Blumenthal

Michael Blumenthal (r), amtierender Direktor des Jüdischen Museums Berlin, und Peter Schäfer, Judaist und designierter Direktor des Jüdischen Museums Berlin, reichen sich am 19.06.2014 in Berlin auf einer Pressekonferenz die Hände.
Michael Blumenthal (r), amtierender Direktor des Jüdischen Museums Berlin, und Peter Schäfer, Judaist und designierter Nachfolger © picture-alliance / dpa / Daniel Naupold
Moderation: Britta Bürger · 19.06.2014
Das Jüdische Museum Berlin bekommt zum 1. September einen neuen Chef. Nachfolger des Gründungsdirektors W. Michael Blumenthal ist der Judaist Peter Schäfer. Er freue sich auf die spannende, neue Aufgabe, sagte er.
Die Wissenschaft habe er selbst nie als Elfenbeinturm aufgefasst, sagte der Judaist und Religionswissenschaftler, Peter Schäfer, im Deutschlandradio Kultur. Besonders habe ihn immer die Umsetzung der Forschung interessiert. Das sei bisher in der Lehre an der Universität so gewesen, so der designierte Nachfolger des Gründungsdirektors Michael Blumenthal. Ab September gelte dies auch für seinen neuen Posten als Leiter des Jüdischen Museums Berlin:
"Mich reizt jetzt, meine wissenschaftlichen Kenntnisse visuell in einem Museum umzusetzen. Das ist für mich eine ganz neue Aufgabe. Aber die finde ich ungeheuer spannend."
Blumenthals Richtung "entschieden weiterführen"
Der 70-jährige Schäfer wurde vom Stiftungsrat zum Nachfolger Blumenthals berufen, gab das Jüdische Museum am Donnerstag in Berlin bekannt. Nach Angaben des Stiftungsrates legt der 88-jährige Gründungsdirektor, der seit 1997 an der Spitze des Museums steht, sein Amt auf eigenen Wunsch nieder.
Blumenthal habe das Jüdische Museum von Anfang an für eine breite Öffentlichkeit konzipiert, so sein designierter Nachfolger Schäfer: von Kindern bis zu Senioren, von Leuten, die etwas vom Judentum verstehen, bis zu Leuten, die davon gar nichts wissen. Das habe sein Vorgänger "unglaublich gut" gemacht, und so das Thema Judentum hierzulande ins öffentliche Bewusstsein gebracht, wie niemand anderes vor ihm.
"Diese Richtung will ich ganz entschieden weiterführen", kündigte Schäfer an.
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