Berlin hat "einen warmen Platz in meinem Herzen"

W. Michael Blumenthal im Gespräch mit Britta Bürger · 13.09.2011
Der Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, Michael Blumenthal, sieht unter den jüngeren Juden in Deutschland ein wachsendes Heimatgefühl. Ältere Juden und besonders die Überlebenden des Holocausts hätten noch große Schwierigkeiten, bei Deutschland von ihrer Heimat zu sprechen, sagte Blumenthal: "Aber das ändert sich nun langsam."
Die Erinnerung an die jüdische Kultur in Deutschland vor dem Holocaust trage seiner Einschätzung nach allerdings kaum zu dem Heimatgefühl der in Deutschland lebenden Juden bei, erklärte Blumenthal, dessen Museum nun die Ausstellung "Heimatkunde. 30 Künstler blicken auf Deutschland" eröffnet: "Der Bruch durch die Jahre der Nationalsozialisten bis 1945 war so einschneidend und so groß, dass die jüdischen deutschen Bürger heute in diesem Land keine Kontinuität mit dieser Vorgeschichte haben."

Sie können die schriftliche Fassung des ausführlichen Interviews nachlesen, das im Radiofeuilleton lief.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

Links auf dradio.de zum Thema:
Interview (DKultur) - Jüdisches Museum ist mehr als ein "Holocaust-Museum"
Andruck (DLF) - Auf den Spuren des jüdischen Lebens
Fazit (DKultur) - Mehr Platz im neuen Libeskind-Kubus

Link zum Jüdischen Museum:
Jüdisches Museum Berlin
Mehr zum Thema