Jazzfest Berlin 2016

Einzigartige Klangfarben: Oddarrang

Oddarrang bei ihrem Auftritt beim Jazzfest Berlin.
Oddarrang bei ihrem Auftritt beim Jazzfest Berlin. © Camille Blake
Moderation: Matthias Wegner · 14.11.2016
Beim diesjährigen Jazzfest in Berlin wurden nicht nur gestandene Jazzgrößen wie Brad Mehldau und Joshua Redman präsentiert, sondern auch zahlreiche Neuentdeckungen und musikalische Grenzgänger. Das finnische Quintett Oddarrang zum Beispiel begeisterte das Publikum mit einem sehr intensiven Klangerlebnis, fernab aller Klischees.
Oddarrang wirkt wie eine sehr junge, frische Band (das ist sie auch), aber sie existiert mittlerweile schon seit gut zehn Jahren. Geleitet wird sie von ihrem Schlagzeuger Olavi Louhivuori. Kein Wunder also, dass bei Oddarang rhythmische Dynamik und Vielfalt einen besonderen Stellenwert einnehmen.
Der Bandname basiert auf einem Wortspiel aus ODD und ARRANGEMENT. Das kann man als eine merkwürdige oder besser: eine ungewöhnliche Zusammenstellung übersetzen. Genau das lässt sich sowohl auf die verschiedenen Stile und Anknüpfungspunkte beziehen, die in der Musik dieser Band stecken, als auch auf die ungewöhnliche Instrumentierung. Zu Schlagzeug, Bass, Gitarre, kommen hier Cello und Posaune. Diese Zusammenstellung erlaubt Klangfarben, die sich von vielen Bands deutlich unterscheiden und den Sound von Oddarrang einzigartig machen.
Für sämtliche Musiker der Band ist der Begriff "Jazz" die Aufforderung, sich kreativ im Hier und Jetzt zu bewegen und dazu gehört auch der selbstverständliche Umgang mit elektronischen Effekten und Computern.
So entstehen bei dieser Band sehr beeindruckende Klang-Skulpturen. Zum Teil recht monumental, oft aber auch nur sehr leicht pulsierend und fast schon minimalistisch.
Jazzfest Berlin
Haus der Berliner Festspiele
Aufzeichnung vom 3.11.2016
Oddarrang:
Ilmari Pohjola, Posaune
Osmo Ikonen, Violoncello
Lasse Sakara, Gitarre
Lasse Lindgren, Bass
Olavi Louhivuori, Schlagzeug