Japan und Coronavirus

Sportpause stellt Olympische Spiele infrage

05:32 Minuten
Judo lebt von engem Körperkontakt
Der enge Körperkontakt beim Judo ist in Japan derzeit wegen des Coronavirus nicht mehr erlaubt. © AP/Ariel Schalit
Anja Röbekamp im Gespräch mit Thomas Wheeler  · 15.03.2020
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Die Olympischen Spiele in Japan könnten verschoben werden, erwartet unsere Korrespondentin Anja Röbekamp. Im Moment gehe es noch darum, das Gesicht zu wahren, aber die Sportpause wegen des Coronavirus wirke sich aus.
Auch in Japan, das eigentlich dieses Jahr die Olympischen Sommerspiele ausrichtet, pausiert der Sport wegen des Coronavirus. Unsere Korrespondentin Anja Röbekamp kann sich kaum vorstellen, dass die Spiele vom 24. Juli bis zum 9. August, wie geplant, stattfinden können.

"Japans politische Führung wird noch eine Weile daran festhalten, dass die Spiele hier stattfinden und dass man keinen Millimeter weicht", berichtet Röbekamp aus Tokio.

Verschieben um zwei Jahre?

Das könne nicht anders sein, da es in Asien auch immer sehr stark darum gehe, das Gesicht zu wahren. Aber kleinere Funktionäre aus dem japanischen Olympischen Komitee hätten sehr vorsichtig angedeutet, dass die Spiele vielleicht um zwei Jahre verschoben werden könnten, so Röbekamp.

"Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir Olympische Spiele haben werden, wenn ich mir die Nachrichten aus Europa angucke, fände ich persönlich das den reinsten Irrsinn", sagt sie.
Die Sportpause gelte sowohl für den Breitensport wie für den Leistungssport. Als Beispiel nennt die Korrespondentin, dass es Einschränkungen bei den Judo-Clubs gebe. Selbst Leistungssportler, die bereits für Olympia qualifiziert seien, hätten jetzt ein Bodenkampfverbot. Die Empfehlungen der Regierung würden von der Bevölkerung weitgehend befolgt.
(gem)
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