Internationaler Jugendgipfel in Berlin

Junge Ideen für die Zukunft

Eröffnung des internationalen Jugendgipfels J7 vor dem Brandenburger Tor in Berlin.
Eröffnung des internationalen Jugendgipfels J7 vor dem Brandenburger Tor in Berlin © dpa / picture alliance / Bernd von Jutrczenka
Von Ann-Kathrin Büüsker · 08.05.2015
Jugendliche aus 19 Ländern diskutieren im Vorfeld des G7-Gipfels seit Donnerstag in Berlin über globale Probleme. Es geht zu Beispiel um Frauenrechte und um Bildung. Die Welt zu verändern, darf aber auch Spaß machen.
Auftakt des J7-Jugendgipfels in Berlin. Vor dem Brandenburger Tor halten Jugendliche Schilder mit dem Motto "act now" – "handle jetzt" in die Kameras. Selfies werden gemacht. Die Stimmung ist ausgelassen.
Eine gute Ausgangsbasis, um sich mit den wichtigen und ernsten Fragen der Zukunft auseinanderzusetzen, die auf dem Programm des Gipfels stehen. Der Schutz des Planeten, Fairer Handel, weltweite Gesundheit und Frauenrechte. Das sind die vier großen Themenkomplexe, die die Jugendlichen auf Einladung der Familienministerin und des Kinderhilfswerks UNICEF diskutieren werden. Das Motto ist dabei für viele klar:
"Our world need change"
Veränderung – und das in zahlreichen Bereichen. Die meisten der insgesamt 54 Jugendlichen aus 19 Ländern haben ganz konkrete Vorstellungen für die Zukunft. So wie Hannah aus Kanada:
"Frauen und Mädchen sollen die gleichen Möglichkeiten bekommen, für Bildung und Beschäftigung. Sodass sie eine nachhaltige Zukunft für alle schaffen können – mit Rechten für Männer und Frauen."
Viele Wünsche, großer Optimismus
Wichtig ist den Jugendlichen dabei der Austausch untereinander. Sie wollen voneinander lernen. Auf die Frage, ob sie denn wirklich etwas ändern können, reagieren sie fast ausnahmslos optimistisch. Die Zukunft gehört ihnen – und sie haben Ideen, an die die Politik vielleicht noch nicht gedacht hat.
"Ich finde es ist wichtig für uns Jugendliche, soziale Veränderungen beeinflussen zu können. Wir haben neue Ideen, frische Ideen, die noch nicht ausprobiert wurden. Es ist sehr wichtig, uns in diesen elementaren Fragen einzubinden, um auf Ideen zu kommen, die es so noch nicht gibt ..."
... ist Rene aus Kanada überzeugt.
Gemeinsam werden die Jugendlichen eine Deklaration erarbeiten, die sie dann den "Großen" mit auf den Weg geben – für den G7-Gipfel im Juni. Am Montag werden sie das Papier Kanzlerin Angela Merkel übergeben. Ein Termin, dem einige regelrecht entgegen fiebern.
"Es ist völlig surreal – ich kann das gar nicht glauben!"
"Ich bin total aufgeregt. Sie ist ein Vorbild für mich – als erste Kanzlerin von Deutschland! Das ist eine große Leistung, und so ein Sprung nach vorne für uns Frauen. Ich finde das bewundernswert und freue mich, sie zu treffen!"
Die Kanzlerin als Idol für viele Jugendliche
Die Kanzlerin ist ein Idol für viele der Jugendlichen – vor allem aber für die jungen Frauen. Dass Angela Merkel sich Zeit nimmt, mit ihnen über ihre Ideen zu reden, ist aus Sicht von Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF, ein zusätzlicher Ansporn:
"Sie sehen sich mit diesem Jugendgipfel auf dem Prozess für eine Agenda von morgen. Und sie sehen, dass sie diese Agenda mitgestalten können. Das heißt auch, die ersthafte Einladung der Bundesregierung, der Bundeskanzlerin begründet glaube ich auch den Optimismus, dass das letztlich wirklich gehört wird und auch anerkannt wird, was die Jugendlichen erarbeiten."
Wieviel davon letztlich etwas verändern wird, wird sich zeigen. Für die Jugendlichen selbst wird es aber in jedem Fall eine prägende Erfahrung sein, voneinander zu lernen und gemeinsam die Idee einer besseren Welt zu entwickeln.
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