Innovative Konzepte zur Rettung Pompejis

Ralf Kilian im Gespräch mit Jürgen Liebing · 26.08.2013
Wie sie Pompeji dauerhaft vor dem Zerfall bewahren können, wollen Forscher der Technischen Universität München und der Fraunhofer-Gesellschaft herausfinden. Dabei sollen auch bei der Finanzierung neue Wege beschritten werden, erläutert einer der Projektkoordinatoren, Ralf Kilian.
Ziel der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern der TU München und des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) sei eine langfristige Sicherung Pompejis, sagte Ralf Kilian, der das Projekt für die Fraunhofer-Gesellschaft am Standort Holzkirchen bei München betreut.

Um das italienische Weltkulturerbe zu sichern, müssten endlich dauerhafte Konzepte entwickelt werden, so Kilian. Dabei gehe es besonders um die Erforschung neuer Restaurierungsmaterialien, aber auch um die Errichtung von Schutzdächern, die die Ausgrabungsstätten vor Klimaeinflüssen schützten, sagte der Projektleiter am Fraunhofer-Institut für Bauphysik.

Prinzip der präventiven Konservierung
Während bisher immer wieder Gelder zur Verfügung gestellt wurden, um akute Schäden in Pompeji zu reparieren, wollten die Forscher die Zerstörungen nun von vorneherein verhindern. Wie dies geschafft werden kann, soll auf dem begrenzten Gebiet einer sogenannten Insula getestet werden. Erfolgreiche Methoden sollen dann in einem nächsten Schritt in ganz Pompeji angewendet werden, erklärte Kilian die ehrgeizige Zielsetzung der Forschungen.

Bei der Finanzierung des Projektes, das Mitte 2014 starten soll, setzen die Beteiligten auf neue Wege, da öffentliche Gelder bei Weitem nicht ausreichten, sagte Kilian: "Deswegen haben wir jetzt ein großes internationales Konsortium zusammengestellt." Neben den deutschen Partnern ist auch das ICCROM von der Unesco in Rom am Pompeji Sustainable Preservation Projectbeteiligt.

Nach dem Prinzip des Fundraisings sollen Sponsoren geworben werden, die die Rettung unterstützen. Das könnte ein großes Unternehmen sein oder auch ein "Philanthrop", der sich für Pompeji engagieren wolle, so Kilian.
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