"In hartes Grau verwandelt ist das Grün"

Von Ursula Krechel · 28.06.2005
"Ich war bestimmt ein gückliches Kind. Ich war übermäßig stolz auf dreierlei: Jüdin zu sein, Deutsche zu sein, Berlinerin zu sein." Dies schrieb die Schriftstellerin Ruth Landshoff-Yorck über ihren Lebensbeginn. 1904 in Berlin geboren, flog der Nichte des Verlegers Samuel Fischer, einer Tochter aus gutem Hause im Berlin der zwanziger Jahre, denn auch alles zu.
Sie schrieb Gedichte, filmte, verkehrte in der Berliner Boheme, schrieb für die eleganten Zeitschriften und ließ sich für diese in ihrer androgynen Eleganz fotografieren. Als ihr erster Roman erscheinen sollte, nahm Ruth Landshoff-Yorck die Durckfahnen mit in die Emigration: an ein Erscheinen war so bald nicht mehr zu denken. Später in der amerikanischen Emigration, verkehrten sich die Privilegien ihrer Jugend eher in Nachteile - das Überleben wurde schwierig für sie. Ursula Krechel entdeckte anrührende unveröffentlichte Briefe von Ruth Landshoff-Yorck und zeichnet ein Lebensbild dieser mutigen Schriftstellerin.