In Gott sanft und selig entschlafe

Johann Sebastian Bachs Ende

Eine Plastik, die zum Teil einen Totenschädel Bachs und seine menschlichen Gesichtszüge zeigt.
Die Bildnisbüste Johann Sebastian Bachs, die Carl Seffner 1895 über einen Abguss von Bachs Schaedel formte. © imago images / Eckehard Schulz
Von Andreas Glöckner · 18.03.2020
Für den Fall des Ablebens von Johann Sebastian Bach hatte der Leipziger Rat Vorkehrungen getroffen, wenngleich diese im Juni 1749 durchaus übereilt waren. Die Benennung eines Nachfolgers mag Bach eher motiviert haben. Wichtige Werke entstehen.
Die Stadt Leipzig war vorbereitet: Für den Fall des Ablebens des amtierenden Thomaskantors Johann Sebastian Bach hatte man schon einen Vertreter ausgewählt. Doch Bach nimmt das eher als Herausforderung, Demotivation wollte er nicht zulassen.
Die Partitur der Messe in h-Moll wurde vollendet, außerdem kam es zur Darbietung mehrerer seiner Werke. Die Sehschwäche Bachs schritt allerdings weiter voran. So unterzog er sich frühestens am Karsamstag oder Ostermontag 1750 "theils auf Anrathen einiger seiner Freunde" jener verhängnisvollen Augenoperation durch den Londoner Okulisten John Taylor, an deren Folgen er dann vier Monate später sterben sollte.

Augenleiden wird zum Verhängnis

Nach Aussage Carl Philipp Emanuel Bachs verfügte sein Vater noch bis zu jenem verhängnisvollen Eingriff über muntere "Seelen- und Leibeskräfte". Eine zweite Operation erfolgte zwischen dem 4. und 8. April 1750. Aufgrund der chirurgischen Eingriffe kam es zu einer fieberhaften Infektion, an deren Folgen er letztlich verstarb. Spätestens zu Pfingsten 1750 war Bach außerstande, seinen Dienstverpflichtungen nachzukommen, weswegen ihn der Präfekt Johann Adam Franck bis zu seinem Ableben am 28. Juli im Amt vertrat und wohl noch bis Ende September 1750 die Figuralmusik in den Leipziger Hauptkirchen leitete.
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