Imarhan beim 27. Rudolstadt-Festival

Wüstenrock junger Sahara-Nomaden

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Imarhan beim 27. Rudolstadt-Festival. © Carsten Beyer
Moderation: Carsten Beyer · 14.08.2017
Wüstenrocker sind beim Rudolstadt-Festival seltene, dafür aber gern gesehene Gäste. Nach "Leyoad" aus der Westsahara 1999 und "Tinariwen" der Tuareg aus Mali 2002 reiste in diesem Jahr aus Algerien die junge Tuareg-Band "Imarhan" an.
Tuareg-Musik ist in den letzten Jahren immer populärer geworden und das nicht nur bei Weltmusik-Fans. Stars der Szene, wie etwa die malische Band Tinariwen, spielen als Headliner auf großen Festivals und selbst in den Pop-Charts taucht der melancholische Sound der Sahara-Nomaden auf.
Nun steht eine zweite, jüngere Generation von Tuareg-Musikern in den Startlöchern, die den Crossover zur westlichen Rockmusik vollenden wollen. Dazu gehören auch Imarhan. Die Band wurde 2006 von Sänger und Gitarristen Iyad Moussa Ben Abderahmane in der algerischen Wüstenstadt Tamanrasset gegründet. Im vergangen Jahr erschien ihr Debütalbum beim Berliner Label cityslang.
"Imarhan" heißt auf Deutsch so viel wie "Die, die mir etwas bedeuten". Die fünf Musiker sind keine Traditionalisten: Sie haben den Tagelmust, den traditionellen Kopfschmuck der Tuareg, gegen westliche Kleidung eingetauscht und in ihren Songs gibt es Anklänge an Genres wie Rock, Funk oder Hip Hop. Der Asuf aber, der Wüstenblues, der einen nur in der absoluten Einsamkeit der Sahara befallen kann, ist in der Musik von Imarhan niemals fern…
Aufzeichnung vom 10.07.2017
Rudolstadt, Heine-Park