I've got a feeling...

Denken. Fühlen. Wissen.

Wichtig für Kinder: lernen Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken
Gefühle kann man nicht steuern, man ist ihnen unterworfen. © Sonja Heizmann
Von Matthias Hanselmann · 20.12.2015
Bauch und Kopf, Emotio und Ratio. Sie gelten als Gegensatzpaare, sind aber oft nicht eindeutig von einander zu trennen. Manchmal haben wir "nur so ein Gefühl", entscheiden "rein gefühlsmäßig". Was wären die Künste, wenn wir Gefühle nicht durch Musik, Malerei, Gedichte und Vieles mehr ausdrücken könnten?!
Denken. Fühlen. Wissen. Mit diesen Begriffen unterscheidet die Werbekampagne die drei Programme des Deutschlandradios. Dabei steht "Fühlen" bewusst für Deutschlandradio Kultur. Ohne Gefühle wäre auch unsere Kultur und alle ihre Errungenschaften nur die Hälfte wert: Ob wir malen oder schreiben, gestalten, Mode ersinnen oder Drehbücher erarbeiten.
Herbert Grönemeyer hat "Flugzeuge im Bauch". Es gibt unzählige Möglichkeiten, zu beschreiben, was wir fühlen. Auch in der Popmusik herrscht große Vielfalt von "I've got a feeling, a feeling I can't tell" (Beatles) über "Make you feel my love" (Adele) bis "I feel good" (James Brown). Hermann van Veen hat "ein zärtliches Gefühl", die Band Juli ein "elektrisches Gefühl".
Es gibt "faux sentiments", falsche Gefühle, ebenso wie "fragili sentimenti", zerbrechliche Gefühle. Der Kabarettist Werner Schneyder gibt uns einen wichtigen Tipp: Wir sollten Gefühle nicht investieren, wir sollten sie lieber verschenken.
Und schon Voltaire wusste, dass unsere Sprache nicht immer in der Lage ist, das auszudrücken, was wir wirklich fühlen. Seine Erkenntnis: "Sobald sich Gefühle in festen Begriffen ausdrücken lassen, hat ihre Stunde geschlagen."

Musikalische Histörchen
Der 1674 in Berkshire geborene Henry Jethro William Tull gilt als Vater der Agrarwissenschaft, der 1947 in Schottland geborene Ian Anderson als Vater der uns die Flötentöne im Rock beibrachte. 1967 gründete Anderson seine Band im britischen Badeort Blackpool, der er den Namen des Erfinders der Sämaschine gab. Fortan machten Jethro Tull mit ihrer Musik und der Flöte Andersons im Rock Furore. Als Vertreter des Prog-Rock wurden sie eingeordnet und versuchten sich dennoch jeder Einordnung zu entziehen. Ihr musikalisches Spektrum überforderte so manchen Kritiker und mit der Adaption von Bachs "Bourrée" aus der "Suite für Laute in e-Moll (BWV 996)" brachten sie auch noch die Klassiker-Jünger gegen sich auf. Doch gerade damit machte Jethro Tull Geschichte. In der Folge gründeten sich zahllose Bands, die den Versuch unternahmen Klassik und Rock unter einen Hut zu bringen. Doch eben diesen Hut hatte Ian Anderson auf, der während seiner Konzerte meist wie Meister Adebar auf einem Bein stand und die Flöte blies. Immer wieder und auch gerne fetzte sich Anderson mit der Musikpresse, um letztlich als Gewinner hervorzugehen. Seine Konzeptalben "Thick As A Brick" und "A Passion Play" – Anfang der 70er Jahre entstanden – sind dafür klingendes Beispiel. Im letzten Jahr veröffentlichte Jethro Tull ihr Album "Homo Erraticus" und Anderson erklärte zukünftig nur noch unter eigenem Namen auftreten zu wollen: "Schließlich sei Jethro Tull der Name eines anderen Mannes und die Band sei nur zufällig nach ihm benannt worden." Allerdings hinderte dies den Schotten nicht daran in diesem Jahr mit dem Projekt "Jethro Tull – The Rock Opera" durch die Lande zu ziehen.

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Rätsel
"Vom Feeling her hatte ich ein gutes Gefühl!". Welcher Sportler sagte das in ein Reporter-Mikrofon? Schreiben Sie es uns!

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