Horst Hrubesch zum 70. Geburtstag

"Ein Vorbild, nicht nur im Sport"

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Horst Hrubesch in dunkler Jacke während eines Fußballspiels auf der Tribüne
Nicht unbedingt ein eleganter Fußballer, sagt SPD-Politiker Ralf Stegner über Horst Hrubesch. Aber er schätzt dessen Kämpferqualitäten. © imago / Noah Wedel
Ralf Stegner im Gespräch mit Axel Rahmlow · 17.04.2021
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Bodenständig, geradlinig und ein leidenschaftlicher Kämpfer: Diese Eigenschaften beeindrucken den SPD-Politiker und HSV-Fan Ralf Stegner an Horst Hrubesch. Das "Kopfballungeheuer" des deutschen Fußballs wird 70 Jahre alt.
"Manni Banane. Ich Kopf. Tor". Fußball kann so einfach sein, jedenfalls in der Welt des Horst Hrubesch. Das "Kopfballungeheuer" des deutschen Fußballs, in den 1970er- und 1980er-Jahren Mittelstürmer unter anderem bei Rot-Weiss Essen, beim HSV und in der Nationalmannschaft, wird am 17. April 70 Jahre alt.
Ein Vorbild, nicht nur im Fußball, findet SPD-Politiker und HSV-Fan Ralf Stegner. Hrubesch sei keiner, der eleganten Fußball gespielt habe wie Günter Netzer, Wolfgang Overath oder Franz Beckenbauer: "Aber ein außerordentlich erfolgreicher, bodenständiger Fußballer."

Politik und Fußball - beides eine Mannschaftsleistung

Allein mit eleganten Spielern könne man keinen Erfolg haben, weder im Sport noch in der Politik: "Es braucht trotzdem Leute, die das verwerten, und solche, die leidenschaftlich kämpfen und am Ende dafür sorgen, dass man gemeinsam Erfolg hat, wo nicht das Ich so sehr im Vordergrund steht. Sondern Fußball und Politik sind am Ende eine Mannschaftsleistung."
Stegner imponiert auch, dass Hrubesch - anders als viele der heutigen Fußballspieler - aus einem ganz normalen Beruf gekommen sei.
"Der war Dachdecker, hat auch als Dachdecker noch gearbeitet", betont er. Mit dem Fußballertypus des Jungmillionärs habe Hrubesch es nie so gehabt. "Ich habe mal gelesen, dass er in einem Interview gesagt hat: Die wirklichen Kerle, die waren bei der Frauennationalmannschaft, die er mal betreut hat." Denn da würden keine Millionen verdient.

"Solche Autorität muss man sich hart erarbeiten"

Inzwischen werde der lange unterschätzte Hrubesch "verehrt", ob als Trainer von Jugendmannschaften oder als Nachwuchsdirektor des HSV - ein Job, den Hrubesch erst im vergangenen Jahr mit 69 Jahren angetreten hat:
"Solche Autorität kommt nur aus der Persönlichkeit heraus, die muss man sich hart erarbeiten, und das hat er gemacht."
(uko)
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