Hilmar Hoffmann

Wie haben Sie es geschafft, zwölf Museen zu gründen?

Der ehemalige Präsident des Goethe-Instituts, Hilmar Hoffmann, in seinem Arbeitszimmer in Frankfurt am Main.
Der ehemalige Präsident des Goethe-Instituts, Hilmar Hoffmann, in seinem Arbeitszimmer in Frankfurt am Main. © imago/ Heike Lyding
Moderation: Susanne Führer · 25.11.2015
Hilmar Hoffmann blickt zurück auf ein Leben als ausgesprochen einflussreicher und erfolgreicher Kulturpolitiker. Allein eine Zahl beschreibt seine Leistung recht gut: In seiner Zeit als Kulturdezernent in Frankfurt wurden 1,4 Milliarden Mark in die Kultur investiert.
"Kultur für alle" - das war und ist das Ziel des ehemaligen Kulturpolitikers Hilmar Hoffmann. 20 Jahre lang war er Kulturdezernent der Stadt Frankfurt am Main und es ist ihm wie kaum einen Zweiten gelungen, Kultur für viele zu schaffen: neue Museen, Stadtteil-Bibliotheken, Bürgerhäuser, kommunales Kino. Auf Hoffmann geht der Mouson-Turm für alternative Kultur wie der Wiederaufbau der Alten Oper zurück. Bundestagspräsident Norbert Lammert bescheinigt dem Sozialdemokraten Hoffmann daher, "den Kulturstaat Deutschland befestigt und weiterentwickelt" zu haben.
Dazu gehörte auch, Millionen für seine Projekte an Land zu ziehen - oft genug mit Schlitzohrigkeit. So erinnert sich der 90-jährige Hoffmann an die Forderung des damaligen Kanzlers Gerhard Schröder, 22 Goethe-Institute zu schließen. Er, als frisch angetretener Chef dieser Institution, habe ihm dann vorgeschlagen, die Zahl um die Hälfte zu reduzieren - zum eigenen Vorteil. Schröder sei einverstanden gewesen: "Die Meldung aus dem Kanzleramt lautete: Schröder rettet elf Goethe-Institute."
Von BMW habe er ebenfalls Geld eingeworben - mit einem Trick: "Immer das Doppelte verlangen - der andere wird immer das Gefühl haben, er hat runterverhandelt." Auf diese Weise erhielt Hoffmann für das Kulturprogramm der Goethe-Institute zwar nicht die geforderten zwei Millionen D-Mark, aber immerhin eine Million.
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