Highlights

Jazz im Juni

Anna Carewe und Oli Bott
Anna Carewe und Oli Bott © Miroe
Von Matthias Wegner · 29.05.2020
Der Schlagzeuger Shelly Manne wäre im Juni 100 Jahre alt geworden. Wir erinnern an ihn und auch an das Label Prestige, bei dem ab 1950 wichtige Jazzplatten erschienen sind. Zudem öffnen wir unser Funkhaus für ein Konzert mit Oli Bott und Anna Carewe.
Dienstag, 02. Juni / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Von Pionieren und Gitarren-Göttern
Pat Metheny
Pat Metheny© Jimmy Katz
Zu Beginn war die Gitarre im Jazz eigentlich nur Beiwerk. Schon allein, weil sie lautstärkemäßig nicht mit dem Klavier und den verschiedenen Blasinstrumenten mithalten konnte. Doch seitdem die Gitarre elektrisch wurde, hat das Instrument eine andere Wahrnehmung bekommen. Charlie Christian machte es vor, Wes Montgomery trat in seine Fußstapfen und viele folgten. Pat Metheny, Bill Frisell und John Scofield sind seit vielen Jahren die einflussreichsten Gitarristen im Jazz. Anfang Juni erscheint das neue Album von John Scofield; dazu gibt’s weitere spannende Gitarrenalben, unter anderem von Kurt Rosenwinkel und Christy Doran.
Moderation: Vincent Neumann
Mittwoch, 03. Juni / Tonart 11:05 Uhr und 15:05 Uhr
Jazzkolumne: Das muss man gehört haben im Jazz
Céline Bonacina
Céline Bonacina© Nathalie Courau Roudie
Mit Musik von Céline Bonacina, Ambrose Akinmusire und NES.
Autor: Jan Tengeler
Freitag, 05. Juni / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
Jazzgeneration 1920: Kurt Edelhagen
Der Jazzmusiker mit seinem Orchester im Frühjahr 1972 in München. K
Kurt Edelhagen und sein Orchester© dpa/ Gerhard Rauchwetter
Kurt Edelhagen, ein Name, der seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts untrennbar zur Unterhaltungsmusik in Deutschland gehörte. Er spielte mit seiner Bigband in zahllosen Filmen, Konzerten, Fernsehshows, wo er die Schlagergrößen der Zeit begleitete. Er ist der Entdecker der international berühmten Sängerin Caterina Valente, die 1953 bei einem Vorsingen in Baden-Baden von ihm direkt engagiert wurde. Edelhagen war stilprägend für den deutschen Jazz der Nachkriegszeit. Er galt als der "deutsche Stan Kenton".
Autor: Stephan Wuthe
Montag, 08. Juni / Tonart am Vormittag, 11:45 Uhr
John Scofield erzählt die "Swallow Tales"
Der Gitarrist John Scofield
Der Gitarrist John Scofield © Nicolas Suttl
Der amerikanische Gitarrist John Scofield und der Bassist Steve Swallow kennen sich seit Ewigkeiten. Immerhin war Scofield 1973 dessen Schüler an der Berklee School of Music in Boston. Man verstand sich sofort, ist seitdem befreundet und ist immer wieder in verschiedenen Bands aufeinander getroffen. Jetzt hat der Gitarrist endlich verwirklicht, was ihm seit langem vorschwebte: Er hat ein ganzes Album mit Kompositionen von Steve Swallow aufgenommen. Seit über vierzig Jahren begeistern ihn die "Swallow Tales".
Autor: Johannes Kaiser
Montag, 08. Juni / In Concert 20:03 – 21:30 Uhr
Jazzdor-Festival in Berlin
Naissam Jalal
Naissam Jalal© Alexandre Lacombe
Wie fast alle größeren Festivals in diesem Sommer kann auch die Berliner Ausgabe des Jazzdor-Festivals nicht stattfinden. Zum Glück liegen uns viele erstklassige Konzert-Mitschnitte aus den vergangenen 13 Jahren vor, die es wert sind wiedergehört zu werden. Zu den Sternstunden im vergangenen Jahr zählten der Auftritt der Flötistin Naïssam Jalal und ihrem Trio "Quest of the invisible" und der international besetzten Band "Unbroken" mit einer Mischung aus französischen und skandinavischen Musikern.
Naïssam Jalal "Quest of the invisible"
Naïssam Jalal, Flöte
Leonardo Montana, Klavier
Claude Tchamitchian, Kontrabass
Unbroken
Régis Huby, Geige
Guillaume Roy, Geige
Vincent Courtois, Cello
Jan Bang, Electronics
Eivind Aarset, Gitarre
Michele Rabbia, Schlagzeug, Electronics
Kesselhaus Berlin, 04.06.2019
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 09. Juni / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Klassiker und unbekannte Seiten des Labels Prestige
Der Pianist Thelonious Monk während eines Konzerts im Mai 1961 in Zürich.
Der Pianist Thelonious Monk während eines Konzerts im Mai 1961 in Zürich.© picture alliance/dpa/Foto: Niklaus Stauss
Das Label Prestige Records, von Bob Weinstock 1950 in New York City an den Markt gebracht, steht bis heute im Schatten von Blue Note Records. Prestige Sessions waren sehr häufig hastige Veranstaltungen, eingespielt von Top-Musikern, die aber stets ungeprobt ins Studio gingen. Angeblich weil Weinstock einen "möglichst authentischen Sound" aufnehmen wollte. Und natürlich war es so billiger. Schnell hatte Prestige zudem den Ruf des "Junkie-Labels" weg, weil dort für süchtige Musiker schnelles Geld zu verdienen war. Tatsächlich aber finden sich im Prestige Katalog einige Klassiker; etwa von Thelonious Monk, Sonny Rollins oder dem Modern Jazz Quartet. Und auch weniger bekanntes Material, das nicht zu unterschätzen ist. Andreas Müller präsentiert einen Teil der unbekannten Seite von Prestige Records mit Musik u.a. von Ronnie Matthews, Walt Dickerson, Joe Dukes, Gildo Mahones und Freddie McCoy.
Moderation: Andreas Müller
Donnerstag, 11. Juni / Tonart am Vormittag, 11:05 Uhr
Jazzgeneration 1920: Der Schlagzeuger Shelly Manne
Natürlich haben auch Schlagzeuger die Jazzgeschichte sehr stark geprägt. Art Blakey zum Beispiel, der mit seinen Jazz Messengers die Leute aus den Stühlen gerissen hat oder Max Roach, der mit seiner großen Musikalität nicht nur beeindruckende Solo-Konzerte gab, sondern mit seiner Frau, der Sängerin Abbey Lincoln, auch eine große sozial-politische Dimension in den Jazz brachte. Und dann gab es da auch noch den Schlagzeuger Shelly Manne, der ebenfalls viele Kapitel Jazzgeschichte mitgeschrieben und mitgeprägt hat.
Autor: Matthias Wegner
Montag, 15. Juni / Tonart am Vormittag, 11:45 Uhr
Der Pianist Benjamin Moussay und "Promontoire"
Benjamin Moussay
Benjamin Moussay© Stéphanie Griguer / ECM Records
Einer der tonangebenden Pianisten des französischen Jazz ist Benjamin Moussay. Er gehört seit Jahren zum Umfeld des Klarinettisten Louis Sclavis, mit dem er auch drei bemerkenswerte Alben für das Münchener Label ECM aufgenommen hat. Nun hat er dort auch sein Solo-Debüt vorgelegt. Das Album "Promontoire" ist angelegt als ein 12-teiliges Selbstportrait. Eine träumerische Reise durch die Vielfalt des Solo-Klaviers.
Autor: Matthias Wegner
Dienstag, 16. Juni / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Die Vokalistin Vivian Buczek und die Norbotten Big Band
Eine Frau, eine Stimme, und eine Big Band – aber was für eine – fertig sind die Zutaten zu einem faszinierenden Konzert. Vivian Buczek ist mit ihren Auftritten mit der Norbotten Big Band zu einem festen Begriff in der schwedischen Festival- und Konzert-Szene geworden. Ihr außergewöhnlich großer Stimmumfang und der Sinn für die Feinheiten und Wendungen des Jazzgesangs haben sie zu einer der führenden Stimmen Skandinaviens gemacht. Die polnischen Wurzeln ihrer Eltern tun das ihrige, um aus ihr eine besonders eigenständige Vokalistin zu machen. Ausstrahlung, Charisma, eine ungemein wandelbare Stimme – das sind die Zutaten für die Konzert-Aufnahmen in dieser Tonart Jazz.
Moderation: Lothar Jänichen
Mittwoch, 17. Juni / Tonart 11:05 Uhr und 15:05 Uhr
Jazzkolumne: Das muss man gehört haben im Jazz
Autor: Ulrich Habersetzer
Montag, 22. Juni / In Concert 20:03 – 21:30 Uhr
Funkhaus-Konzert mit Oli Bott und Anna Carewe
Oli Bott und Anna Carewe
Oli Bott und Anna Carewe© David Beecroft
Besonders spannend sind ja stets musikalische Projekte, die neue Wege gehen, ungewöhnliche Konstellationen ausprobieren und im besten Fall einen eigenen charaktervollen Sound erzeugen. Das ist der Fall im Duo von Vibraphonist Oli Bott und Cellistin Anna Carewe. Die beiden interpretieren Werke von so unterschiedlichen Komponisten wie Bach, Satie, Ellington und Piazzolla nebeneinander und begeben sich auf eine spannende musikalische Reise.
Oli Bott & Anna Carewe "Timescapes"
Oli Bott, Vibraphon
Anna Carewe, Violoncello
Funkhauskonzert
Live aus Raum Dresden von Deutschlandfunk Kultur
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 23. Juni / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Auf Solopfaden: Jazztalk mit Pascal Schumacher
Pascal Schumacher
Pascal Schumacher © Ilan Weiss
Der Luxemburger Vibraphonist Pascal Schumacher gehört zu den vielseitigsten Musikern seiner Generation. Zwischen Jazz, elektronischer Musik und neuer Klassik, vom Quartett bis zum Sinfonieorchester, hat er in den letzten Jahren eine einzigartige Beziehung zu seinem Instrument aufgebaut. Im Juni erscheint nun sein erstes Soloalbum. "SOL" ist eine faszinierende und intime Klangreise. Neben eigenen Kompositionen finden sich auf dem Album auch zwei Coverversionen, Mike Oldfields "Tubular Bells" und Ryuichi Sakamotos "Tearjerker". Manuela Krause hat sich mit dem Vibraphonisten u.a. über Einsamkeit, Melancholie, sein elektronisches Equipment und vor allem seine Leidenschaft für das Vibraphon unterhalten.
Moderation: Manuela Krause
Dienstag, 30. Juni / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Accentuate the positive - Jubilierende und lustige Swing Songs in schweren Zeiten
Jazzsängerin Ella Fitzgerald im Jahr 1958
Jazzsängerin Ella Fitzgerald im Jahr 1958© Imago
Die Big Bands von Artie Shaw, Chick Webb, Jimmie Lunceford, Charlie Barnet und vielen anderen hellen die Stimmung auf. Rasante Instrumentalnummern, die mitreißend nach vorne preschen, wechseln sich ab mit lustigen Gesangsnummern. Mildred Bailey, Kay Starr, Ella Fitzgerald, Louis Jordan und viele mehr singen aufbauende, humorvolle Songs.
Moderation: DJ Swingin' Swanee
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