Highlights

Jazz im Juli

Joshua Redman Quartett
Joshua Redman Quartett © Michael Wilson
Von Matthias Wegner · 29.06.2020
25 Jahre nachdem ein namhaft besetztes Quartett um den Saxofonisten Joshua Redman für Furore gesorgt hat, ist es wieder am Start. „Round again“ heißt das neue Album. Außerdem im Programm: Neues von Greg Foat und Alexa Rodrian.
Mittwoch, 01. Juli / Tonart 11:05 Uhr und 15:05 Uhr
Jazzkolumne: Das muss man gehört haben im Jazz
Jamie Branch Quartet
Jamie Branch Quartet© Peter Gannushkin
mit Musik von Jamie Branch, Derrick Hodge und Markus Stockhausen
Autor: Jan Tengeler
Donnerstag, 02. Juli / Tonart 15:05 Uhr
Greg Foat - Symphonie Pacifique
Greg Foat
Greg Foat© promo
Greg Foat ist das, was man ein wohl gehütetes Geheimnis nennt. Der britische Pianist veröffentlicht seit knapp zehn Jahren Alben unter eigenem Namen, schaffte es aber bislang weitgehend unter dem Radar der Öffentlichkeit zu schweben. Das sollte sich mit der neuen Platte Symphonie Pacifique nun ändern; zumal Foat inzwischen bei einem etwas bekannteren Label untergekommen ist und - nicht unwichtig - hier seine bislang vielleicht beste Arbeit vorlegt. Der Mann von der Isle of Wight, der - so sagte er mal im Interview - "gerne alles spielt, was Tasten hat", bringt sein Faible für spacige soundtrackartige Sounds mit lupenreinem Funk-Jazz und Afro-Beat zusammen. Die handverlesene Band, zu der auch der junge Ausnahmeschlagzeuger Moses Boyd gehört, spielt mit viel Raum und ganz im Dienst an der Sache. Am Ende steht eine Musik, die - so kann man sagen - ein fabelhaftes Sommeralbum ergibt, mit dem man sich an den Strand träumen kann.
Autor: Andreas Müller
Montag, 06. Juli / In Concert 20:03 – 21:30 Uhr
Festival Jazzdor Strasbourg-Berlin
Auf dem schwarz/weiß Foto sind eine Musikerin und zwei Musiker zu sehen, die für den Auftritt beim Jazzdor Festival proben
Besson/Sternal/Burgwinkel Trio© Michel Laborde
Das seit 13 Jahren in Berlin stattfindende Festival Jazzdor kann auf zahlreiche musikalische Sternstunden zurückblicken. Dazu gehören zwei Trio-Konzerte aus dem Jahr 2018, denen wir uns noch einmal widmen. Der Pianist Pablo Held vertraute einmal mehr auf sein bestens eingespieltes Triumvirat um auf eine intuitiv-einmalige Klangreise zu gehen. Das deutsch-französische Trio von Trompeterin Airelle Besson wiederum kommt ohne Harmonieinstrument aus und lässt die Musik wunderbar atmen.
Pablo Held Trio
Pablo Held, Klavier
Robert Landfermann, Bass
Jonas Burgwinkel, Schlagzeug
Airelle Besson Trio
Airelle Besson, Trompete
Sebastian Sternal, Bass
Jonas Burgwinkel, Schlagzeug
Festival Jazzdor Strasbourg-Berlin
Aufzeichnungen vom 06.06.2018
Moderation: Matthias Wegner
Montag, 06. Juli / Tonart am Vormittag, 11:45 Uhr
Noch eine Runde unter Freunden
Joshua Redman Quartett
Joshua Redman Quartett© Michael Wilson
Nach über 25 Jahren vereinen sich die Jazzstars und Freunde Saxophonist Joshua Redman, Pianist Brad Mehldau, Bassist Christian McBride und Schlagzeuger Brian Blade auf dem Album "RoundAgain" wieder.
Autor: Ulrich Habersetzer
Dienstag, 07. Juli / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Wenn weniger mehr ist – Alexa Rodrian und "One Hour to Midnight"
Alexa Rodrian
Alexa Rodrian © Jorinde Gersina
"Eine neuzeitliche Troubatrice" – mit diesen Worten wurde sie einst von Konstantin Wecker geadelt. Die gebürtige Münchnerin, Weltenbummlerin und Wahl-Berlinerin Alexa Rodrian ist wohl das, was man in Musikerkreisen "authentisch" nennen würde: eine Geschichtenerzählerin, der man jedes Wort glaubt, und die mit ihrer unverwechselbaren Stimme und Leidenschaft jeden Song zu einem echten Erlebnis macht, auch mit leisen Tönen. Mit dem neuen Album "One Hour to Midnight" legt sie nun ihr selbsterklärtes "Opus Magnum" vor. Was es damit auf sich hat, warum weniger in Sachen Instrumentierung manchmal besser ist als mehr, und warum Kirchen für sie die neuen Tonstudios sind – das alles erklärt Alexa Rodrian bei ihrem Besuch im Deutschlandfunk Kultur.
Moderation: Vincent Neumann
Montag, 13. Juli / Tonart am Vormittag, 11:45 Uhr
"Focusyear" - das Exzellenz-Programm am Jazzcampus Basel
Gespräch mit dem künstlerischen Leiter Wolfgang Muthspiel.
Moderation: Mathias Mauersberger
Dienstag, 14. Juli / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Der Jazz als Soundtrack der Bürgerrechtsbewegung in den USA
Der US-Jazzmusiker Max Roach spielt 1966 bei einem Konzert in der Nähe von Paris Schlagzeug.
Der US-Jazzmusiker Max Roach 1966 bei einem Konzert in der Nähe von Paris© imago images / Philippe Gras / LePictorium
Diese Sendung spannt einen Bogen vom Hard Bop und Freejazz der 60er, dem Spiritual Jazz der 70er Jahre bis zum Jazz der jüngeren Zeit. Eine Reise u.a. zur "Freedom Now Suite" von Max Roach und dem Protest-Gesang der jungen Abbey Lincoln, über Roy Brooks' "The free slave", Pharoah Sanders' "The Creator has a masterplan" oder der "Black Fairy" des La Mont Zeno Theatre, bis zu Liedern von Nina Simone oder Hal Singer. Dazu gibt’s Musik u.a. der Labels Candid, Strata East oder Black Jazz Records. Deren Spuren wiederum kann man finden in aktuellen Produktionen von Kamasi Washington, Angel Bat Dawid oder Jaimie Branch finden, die im Geiste von Coltrane, Sun Ra oder Sanders ihrerseits die Wut einer jungen afroamerikanischen Generation im Trump-Amerika spiegeln und die Black Lives Matter-Bewegung musikalisch begleiten.
Moderation: Oliver Schwesig
Mittwoch, 15. Juli / Tonart 11:05 Uhr und 15:05 Uhr
Jazzkolumne: Das muss man gehört haben im Jazz
mit Musik u.a. von Daniel Herskedal und Sao Paolo Panic
Autor: Ulrich Habersetzer
Montag, 20. Juli / Tonart am Vormittag, 11:45 Uhr
Evelyn Künneke und der "Trümmerjazz" in Deutschland
Die Berliner Sängerin Evelyn Künneke
Die Berliner Sängerin Evelyn Künneke© AP Archiv
Bereits im außergewöhnlich heißen Sommer 1945, wenige Wochen nach Kriegsende und kurz nachdem die US-Truppen im mit Ruinen geprägten Berlin ankamen, wurden für den Rundfunk die ersten Jazzaufnahmen des neu gegründeten RBT-Orchesters (Radio Berlin Tanzorchester) gemacht. Mit von der Partie die damals 24-jährige Evelyn Künneke, die als steppende Berliner "Swing-Göre" im Krieg mit frechen Swing-Schlagern und Chansons bekannt wurde und 1944 wegen ihrer englischsprachigen Auftritte in Holland aneckte und sogar in Gestapo-Haft kam. Jazz als Wiedergutmachung: Die kurz zuvor noch verfemten Lieder, Rhythmen und Künstler durften endlich an den Tag bringen, was tatsächlich an Swing in ihnen steckte. Schon die allererste überlieferte deutsche Jazzaufzeichnung der Nachkriegszeit vom 24. Juli 1945 ist ein großer Wurf.
Autor: Stephan Wuthe
Montag, 20. Juli / In Concert 20:03 – 21:30 Uhr
Berliner Jazzszene im Gretchen (Teil 2)
Natalia Mateo "NEO"
Natalia Mateo, Gesang und Elektronik
Christoph Bernewitz, Gitarre und Synthesizer
Markus Dassau, Schlagzeug
Mirna Bogdanovic
Mirna Bogdanovic© promo
Mirna Bogdanovic Group
Mirna Bogdanovic, Gesang und Ukulele
Povel Widestrand, Klavier und Synthesizer
Peter Meyer, Gitarre
Felix Henkelhausen, Bass
Philip Dornbusch, Schlagzeug
Gretchen, Berlin
Aufzeichnugen vom 13.05.2020 und 17.6.2020
Moderation: Matthias Wegner
Dienstag, 21. Juli / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Südamerikanische Impressionen in Rhythmus und Swing
Der Saxofonist Paquito D’Rivera und das WDR Radio Orchester sowie der Posaunist Luis Bonilla mit dem kroatischen Radio- und Fernseh-Orchester
Der regimekritische Exilkünstler Paquito D’Rivera gilt als einer der berühmtesten kubanischen Jazzmusiker in den USA
Paquito D’Rivera gilt als einer der berühmtesten kubanischen Jazzmusiker in den USA© Deutschlandradio / Philipp Eins
Zwischen kubanischer Seele und amerikanischem Herzschlag spielt Paquito D’Rivera. Als Klarinettist und Saxofonist hat er dem Latin-Jazz eine ganz persönliche Note gegeben. Er wuchs mit europäischer Klassik ebenso wie mit der Musik seiner Heimat Kuba auf. 14 Grammies sind die belohnenden Auszeichnungen für den Musiker zwischen Folk, Klassik und Jazz. Zusammen mit dem WDR Orchester unter der Leitung von Wayne Marschall präsentiert er eine Reise durch etliche Spielarten lateinamerikanischer Musik. Der Posaunist Luis Bonilla stammt aus Costa Rica und wuchs in Kalifornien auf. Auch er ist Grammy-gewürdigt: als Orchester-Musiker mit dem Village Vanguard Orchestra und dem Afro Latin Jazz Orchestra von Arturo O’Farril. Eine besondere Verbindung als Musiker und Lehrer pflegt der Professor für Jazzposaune an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz zu Musikern der Jazzszene Kroatiens. Seine Latin-Note gibt es in dieser Tonart Jazz zu hören.
Moderation: Lothar Jänichen
Dienstag, 28. Juli / Tonart Jazz, 1:05 – 5:00 Uhr
Wieder schwer angesagt: Krautjazz
"Kraut Jazz Futurism", so heißt eine kürzlich erschienene Compilation auf dem Berliner Label "Kryptox." Der Labelbetreiber Matthias Modica hat selbst Jazz studiert und zieht schon seit langem seine Bahnen durch die Berliner Szene. Vor allem die kleinen Underground Clubs der Jazzszene haben es ihm angetan. Dort entdeckt er "seine" Talente, die er unter dem Begriff "Krautjazz" subsumiert. Ein Begriff, der seine Wurzeln in den späten 60er / frühen 70er Jahren hat. Was ist neu oder anders am heutigen Krautjazz? Manuela Krause hat den Labelmacher und Musikliebhaber Matthias Modica in Berlin getroffen und sich mit ihm über das Phänomen unterhalten.
Mit Musik u.a. von Karaba, Niklas Wandt, Shake Stew, Karl Hector & The Malcouns u.v.m.
Moderation: Manuela Krause
Mittwoch, 29. Juli / Tonart 11:05 Uhr und 15:05 Uhr
Jazzkolumne: Das muss man gehört haben im Jazz
Autor: Jan Tengeler
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