Heinrich Schütz Musikfest

Verley uns frieden

Blick auf die Brühlsche Terrasse an der Elbe in Dresden am Abend mit der Kunstakademie, der Frauenkirche, der Sekundogenitur und der Kuppel vom Ständehaus.
Blick auf die Brühlsche Terrasse an der Elbe in Dresden am Abend mit der Kunstakademie, der Frauenkirche, der Sekundogenitur und der Kuppel vom Ständehaus. © picture-alliance / dpa / Jens Kalaene
30.10.2018
Der Abend bringt Musik aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zur Aufführung – einer notvollen Zeit, in der Musik eher sparsam besetzt werden musste. Nur selten gab es die Möglichkeit, große Werke zu realisieren.
2018 feiert das Heinrich Schütz Musikfest ein großes Jubiläum. Vor zwanzig Jahren fand die erste Ausgabe statt und ist bis heute ein Forum für die Musikkultur des 17. Jahrhunderts und führt Musik aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wieder auf. Deutschlandfunk Kultur hat sich auf den Weg nach Dresden gemacht, um das Festkonzert aufzuzeichnen.

Aus alten Zeiten so nah

Für einen der bedeutendsten europäischen Friedensorte, die wieder aufgebaute Dresdner Frauenkirche, haben Arno Paduch und das Johann Rosenmüller Ensemble ein Programm entwickelt, in dem prächtige mehrchörige Werke auf eindringliche Sololieder treffen, wo Siegestaumel, Klage und Zuversicht aller politischen Lager zusammenfinden. Es wird spürbar: So nah kann uns die Musik des 17. Jahrhunderts kommen, wenn man diese Erfahrung zulässt.

Das Johann Rosenmüller Ensemble wurde 1995 von Arno Paduch in Leipzig gegründet. Im Mittelpunkt steht die Wiederaufführung unbekannter Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, wobei größter Wert auf authentische Interpretation durch gründliches Quellenstudium und das Spielen auf Kopien von Originalinstrumenten gelegt wird.
Das Ensemble steht in einem barocken Kirchenraum
Gründliches Quellenstudium ermöglicht dem Johann Rosenmüller Ensemble die historischen Aufführungspraxis© Das Johann Rosenmüller Ensemble

Der Namensgeber

Johann Rosenmüller war der bedeutendste deutsche Komponist der Generation zwischen Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach. Von seinen Zeitgenossen wurde er als "alpha et omega musicorum" gerühmt.
Aufzeichnung des Konzertes vom 13. Oktober 2018 in der Frauenkirche Dresden
Heinrich Schütz
"Der Herr sprach zu meinem Herren" Psalm 110 SWV 22
aus: Psalmen Davids, Dresden 1619
Nicolaus Weisbeck
Machet die Tore weit
Giovanni Valentini
Iniquos odio habui
Christoph Harant von Polschitz und Weseritz/Kryštof Harant
Polžic a Bezdružic
Qui confidunt in Domino
Paul Schäffer
Venite exultemus
Heinrich Schütz
En novus elysiis SWV 49
Da pacem Domine SWV 465
Marcus Dietrich Brandisius
Fortes heroes pugnabant
Heinrich Schütz
"Saul, was verfolgst du mich" SWV 338
Andreas Düben
Bonum certamen certavi
Matthias Weckmann
"Wie liegt die Stadt so wüste"
Andreas Hammerschmidt
"Verleih uns Frieden"
"Gib unsern Fürsten"
Johann Hildebrand
"Ach Gott! Wir haben's nicht gewusst, was Krieg für eine Plage ist"
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